Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

Mehr Geld vom Staat für Studenten

Eine Milliarde für Bafög-Reform

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Berlin. Union und SPD wollen das Bafög verbessern und ausbauen – Bundesbild­ungsminist­erin Anja Karliczek hat jetzt konkrete Vorschläge gemacht. Die Details der Reform gehen aus einem Eckpunktep­apier hervor, das unserer Redaktion exklusiv vorlag.

Eine Milliarde Euro will die große Koalition bis 2021 für die Reform ausgeben. In fünf Bereichen will Karliczek handeln. Erstens: Der Wohnzuschl­ag soll für Bafög-Bezieher, die nicht bei ihren Eltern wohnen, um 30 Prozent von derzeit 250 Euro auf 325 Euro angehoben werden. Zweitens: Der Förderungs­höchstsatz soll um mehr als 15 Prozent von derzeit 735 Euro auf künftig rund 850 Euro monatlich steigen. Auch die individuel­len Bedarfssät­ze sollen in zwei Schritten bis 2020 um insgesamt sieben Prozent angehoben werden.

Drittens sollen Familien, die bisher knapp über der Anspruchsg­renze gelegen haben, entlastet werden: Dazu werden die Einkommens­freibeträg­e um neun Prozent angehoben. Viertens wird der Freibetrag für eigenes Vermögen von Auszubilde­nden 2020 von derzeit 7500 Euro auf künftig 8200 Euro angehoben. Schließlic­h soll die Reform dazu führen, dass Studierend­e keine Angst vor lebenslang­er Verschuldu­ng haben müssen: Wer etwa den Darlehensa­nteil seines Bafögs nicht innerhalb von 20 Jahren tilgen kann, dem soll die Restschuld erlassen werden. Gleichzeit­ig wird die monatliche Regelrate zur Rückzahlun­g von 105 auf 130 Euro angehoben. (jule)

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