Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

Belohnung nach 100 Kilometern: Mit Clara und Frieda ins Ziel

Der Leipziger Sven Herder wiederholt beim 11. Thüringen-Ultra seinen Vorjahress­ieg. Martina Prüfer schnellste Frau

- Von Falk Böttger

Fröttstädt. Keine Frage. 100,22 Kilometer sind kein Spaziergan­g. Davon können die 254 Läufer, die am Samstag beim 11. Thüringen-Ultra in Fröttstädt den langen Kanten in Angriff genommen haben, ein Lied singen. Erst recht die 22 Teilnehmer, die es bei der elften Auflage des Ultra-Marathons letztlich nicht bis ins Ziel geschafft haben.

Andauernde, teils heftige Regenschau­er vor allem auf den Passagen im Thüringer Wald zwischen Kleinem Inselsberg und Tambach-Dietharz ließen den längsten Lauf im Freistaat erst recht zur Tortur über 2150 Höhenmeter werden. Sven Herder (Dynamo Dresden) nannte das ganze allerdings trotzdem Urlaub. Der 39-jährige Leipziger wiederholt­e souverän seinen Premieren-Sieg vom vergangene­n Jahr und war mit 8:41:59 Stunden sogar knapp sechs Minuten schneller als 2016. Erst 20 Minuten später folgte ihm auch dieses Mal Martin Armenat von Lauffeuer Fröttstädt (9:02:20 h) als Zweiter ins Ziel. Der 36-Jährige aus Ohrdruf bestritt bereits seinen siebten Thüringen-Ultra, konnte seinen Titel von 2015 aber nicht zurückerob­ern.

Für Herder war der Thüringen-Ultra der Auftakt zum Familien-Urlaub. „Wir sind mit dem Wohnwagen unterwegs an die Ostsee und haben vorher den Abstecher nach Fröttstädt gemacht. Sport und Familie lassen sich neben der Arbeitoft nur unter einen Hut kriegen, wenn man manches miteinande­r verbinden kann“, so der Realschull­ehrer für Mathe und Informatik. Da werde dann das Training zu Hause oft zur Familienan­gelegenhei­t. Ehrensache also, dass Töchterche­n Clara und Hündin Frieda als „Trainingsp­artner“gemeinsam mit Herder die Ziellinie überquerte­n.

Da der 39-Jährige mit der Siegerurku­nde auch gleich schon seine Startnumme­r für nächstes Jahr bekommen hat, werde er wohl auch zur zwölften Auflage wieder den Abstecher nach Thüringen einplanen. Dieser habe sich auch dieses Jahr wieder gelohnt. Nicht nur dank der geglückten Titelverte­idigung. „Hut ab vor den Organisato­ren, die einen enormen Aufwand betreiben“, lobte Herder die Mannschaft um Lauffeuer-Chef Gunter Rothe. Der Fröttstädt­er ließ es sich erwartungs­gemäß wieder nicht nehmen, auch selbst die 100,22 Kilometer zu laufen.

Nach 11:00:02 Stunden kam mit Martina Prüfer (LG Nord Ultra Team Berlin) die schnellste Frau ins Ziel. Auch die 48-Jährige war keine Unbekannte in Fröttstädt. 2014 war war sie schon einmal beim Ultra zu Gast. Den Gesamtsieg der Frauen fuhr sie zum ersten Mal ein – und war sichtlich überrascht. „Damit hätte ich nicht gerechnet“, freute sich die Berlinerin. Für sie dienten die 100 km in Fröttstädt als Trainingse­inheit – und zwar für den Ultra-Trail du Mont-Blanc, der vom 28. August bis 2. September in Frankreich ansteht. 168 Kilometer mit mehr als 9000 Höhenmeter­n hat sich Prüfer dort vorgenomme­n.

Auch 18 Zweier-Staffeln (2 x 50 km) sowie 26 Vierer-Staffeln (4 x 25 km) mischten beim 11. Thüringen-Ultra mit. Hier dominierte­n vor allem Teams aus Erfurt und Gotha. So feierte das Vater-Sohn-Gespann Jens und Adrian Panse vom USV Erfurt das Triple bei den Zweier-Staffeln der Männer (8:34:00 h).

Die Mix-Wertung dominierte­n Anette Lehmann und Rick Korsawi vom Friedrichr­odaer Triathlonv­erein (10:25:41). Bei den Vierer-Männern dominierte mit dem Laufteam Erfurt (7:08:34) ebenso eine Staffel aus der Landeshaup­tstadt wie bei den Frauen die Steigergaz­ellen des LTV (9:02:40). Das schnellste gemischte Vierer-Team stellte der FSV 1950 Gotha (08:47:24).

Mehr Bilder vom Ultra unter: thueringer-allgemeine.de

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-km-Sieger Sven Herder beim Zieleinlau­f mit Tochter Clara und Hündin Frieda. Fotos: Sascha Fromm
 ??  ?? Schlussläu­fer Ingo Thurm lief für das Laufteam Erfurt noch den Staffelsie­g über x km heraus.
Schlussläu­fer Ingo Thurm lief für das Laufteam Erfurt noch den Staffelsie­g über x km heraus.

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