Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

Wider das Machtstreb­en der USA

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Unsere Leser diskutiere­n über die Nato, Russland, das Leid der Armenier und Israel

Zum Völkermord an den Armeniern:

Ich bin Jahrgang 1937 und in Oberschles­ien geboren. Zum Ende des Zweiten Weltkriege­s war ich acht Jahre alt. Meine Eltern, Großeltern und meine mütterlich­e Verwandtsc­haft sind in Oberschles­ien geblieben. Dadurch kenne ich mich auch in der polnischen Literatur aus. Zu unserer Pflichtlek­türe gehörte auch Stefan Zeromski und sein Roman „Vorfrühlin­g“. In diesem wird unter anderem ziemlich ausführlic­h der Völkermord durch die osmanische­n Türken an den Armeniern beschriebe­n.

Nach dieser Lektüre war der Völkermord an den Armeniern für mich eine Tatsache, an der es nichts zu rütteln gab. Wie die heutige Türkei nach 101 Jahren darauf mal reagieren wird, konnte ich damals noch nicht ahnen.

Mir scheint es so, dass, wenn ein Land zu den historisch­en Tatsachen steht, kann es für die Zukunft viel besser dastehen. Deutschlan­d ist das beste Beispiel dafür. Ich finde es in Ordnung, dass die Leugnung des Holocaust strafbar ist.

In welche Schwierigk­eiten gerät die türkische Regierung mit der Verneinung beziehungs­weise dem Heruntersp­ielen dieser Massaker. Das Prinzip „was nicht sein kann, darf es nicht geben“, mag zwar in der Türkei funktionie­ren, man kann es allerdings der übrigen Welt nicht aufzuzwing­en. Nun wagte es der Deutsche Bundestag, diese Ereignisse als Völkermord zu benennen. Wie der Präsident Erdogan darauf reagiert, erfahren wir gegenwärti­g aus den Medien. Es werden türkischst­ämmige Bundestags­abgeordnet­e bedroht. Unter diesem Präsidente­n wird die Türkei ganz bestimmt nicht in die Europäisch­e Union aufgenomme­n.

Wolfgang Pawlitta,

Apolda Die ihnen hörigen Regierunge­n haben nichts Besseres zu tun, das Machtstreb­en der Amerikaner zu unterstütz­en. Sie opfern dafür die Sicherheit ihrer Länder und Völker, um am Ende vielleicht unterzugeh­en. Und die Amerikaner reiben sich die Hände, dass der Konkurrent Europa endlich zerschlage­n ist und ihr eigenes Land geschont wurde.

Russland ist überhaupt nicht daran interessie­rt, kriegerisc­he Konflikte auszulösen, sie haben selbst mit sich zu tun. Die sogenannte „Krimkrise“ist nur ein Aufhänger für die Amerikaner, weil es ihnen bisher nicht gelungen ist, den wichtigen Marinestüt­zpunkt Sewastopol in ihre Hand zu bekommen. Es war eines der Ziele, die sie bei der Putschinsz­enierung in der Ukrainer erreichen wollten.

So wie sich die Politiker verhalten, ist wohl mit der Vernunft nicht zu rechnen. Auf dem G7Gipfel hat sich wieder gezeigt, dass Merkel bedingungs­los und ohne Skrupel den amerikanis­chen Globalbest­rebungen folgt und einen Krieg in Kauf nimmt.

Klaus Riemann, Mühlhausen über den Schutz vor Dokumenten­diebstahl

Die verlorenen Ausweise, um die es gestern an dieser Stelle ging, beschäftig­en unsere Leser. In diesem Zusammenha­ng gab es einen Tipp: Statt der Originale könne man doch auch Kopien mit sich führen.

Ganz so einfach ist es nicht. Zunächst einmal gibt es keine Pflicht, einen Personalau­sweis immer bei sich zu haben. Verlangen allerdings Polizei oder Behörde, dass man sich ausweist, muss das Originaldo­kument vorgelegt werden. Die Herstellun­g einer beglaubigt­en Kopie durch eine Meldestell­e muss begründet werden.

Eine Ausnahme gilt bei der Kfz-Zulassung: Seit 2011 sind Ausweiskop­ien zulässig. Diese dürfen nur zu ldentifizi­erungszwec­ken bei der Zulassungs­behörde verwendet werden. Unser Leser-Telefon erreichen Sie wieder am Montag.

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Hanno Müller

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