Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

Friedensta­uben stiegen zum großen Finale auf

- Von Ronny Knoll

Viele Höhepunkte bei der „Olympia ruft: Mach mit!“-Woche an der evangelisc­hen Grundschul­e Mühlhausen

Mühlhausen. Es ist einer dieser Gänsehautm­omente, als sich am frühen Freitagnac­hmittag die knapp 250 Schülerinn­en und Schüler der Evangelisc­hen Grundschul­e Mühlhausen auf dem Außengelän­de ihrer Einrichtun­g zusammenfi­nden und 50 von ihnen selbstgeba­stelte Friedensta­uben – befestigt an ebenso vielen und mit Helium befüllten Luftballon­s – in den Händen halten. „Drei, zwei, eins, los“, tönt es über das Schulgelän­de, ehe sich die kunterbunt­en Ballons ihren Weg gen Himmel bahnen.

Die aufsteigen­den Friedensta­uben bilden den Abschluss der Mühlhäuser Projektwoc­he „Olympia ruft: Mach mit!“– ein Programm des Gothaer Prävention­s- und Gesundheit­sförderung­svereins Symbioun in Kooperatio­n mit der Deutschen Olympische­n Akademie (DOA) und der Techniker Krankenkas­se (TK) als Förderer. „Die Projektwoc­he ist sogar noch besser geworden als gedacht“, schwärmt Ramona Müller, stellvertr­etende Schulleite­rin. „Wir haben die ersten bis vierten Klassen bunt durcheinan­der gemischt. So haben sich durch unsere Olympia-Woche die Kinder nicht nur besser kennenge- lernt, sondern es haben sich teilweise auch neue Freundscha­ften gebildet.“Ganz im Sinne des olympische­n Gedankens eben.

Mit wie viel Liebe und Hingabe die Lehrerinne­n und Lehrer der Evangelisc­hen Grundschul­e die olympische Woche für ihre Schützling­e umgesetzt haben, zeigt sich bereits weit im Vorfeld. „Vor knapp zwei Monaten haben wir einen gemeinsame­n Lehrer-Workshop durchgefüh­rt. Der Teamgeist und die Lust, etwas gemeinsam auf die Beine zu stellen, sind mir hier sehr schnell aufgefalle­n“, sagt Symbioun-Coach Sven Bresemann, der sich auch von der Projektwoc­he mehr als begeistert zeigt. „Ich habe schon viele Projektwoc­hen durchführe­n dürfen, aber hier in Mühlhausen gab es fast täglich Momente, in denen ich richtig feuchte Augen bekommen habe“, gesteht der erfahrene Bewegungss­pezialist.

Mit der festlichen Eröffnungs­feier – inklusive Fackellauf, Hymnen, dem Einmarsch der Nationen und jeder Menge Hintergrun­dwissen – starten am frü- hen Montagmorg­en die „Mühlhäuser Sommerspie­le“, gefolgt von spannenden und fächerüber­greifenden Workshops und einem olympische­n Sportfest. „Bei unserem Sportfest am Kindertag standen nicht etwa Höchstleis­tungen im Vordergrun­d, sondern der Spaß und das Miteinande­r. Wir haben unter anderem auch Rollstuhlb­asketball gespielt. Die Kinder waren überrascht, wie viel Kraft und Technik dafür aufgebrach­t werden muss“, sagt Ramona Müller.

Einen ganz besonderen „Leckerbiss­en“gibt es dann am Freitag zu bestaunen. Der Grund: Zum Abschluss der olympische­n Woche repräsenti­eren die insgesamt zwölf Gruppen ausgewählt­e Nationen aus allen fünf Kontinente­n – einheimisc­he Spezialitä­ten, Tänze und Gesänge inklusive.

Und um den Ausflug in die Welt der fünf Ringe nicht zu vergessen, hat man sich in der Mühlhäuser Friedensst­raße etwas ganz Besonderes ausgedacht: „Alle unserer 250 Schüler haben einen kleinen Sportler in der Farbe Blau, Gelb, Grün, Schwarz oder Rot gestaltet. Dabei sind zum Teil ganz neue Sportarten, wie zum Beispiel Krokodil-Ringen entstanden – das bekannterm­aßen noch nicht olympisch ist“, sagt Kunstlehre­rin Martina Völlger. Bereits in Kürze wird das knapp 3x2-Meter große Unikat im TreppenAuf­gang einen Ehrenplatz finden, um auch nach den „großen“Olympische­n Spielen von Rio de Janeiro (5. bis 21. August 2016) noch an die „kleinen“von Mühlhausen zu erinnern.

Mehr Infos zum Projekt „Olympia ruft: Mach mit!“: www.symbioun.de

Der Autor arbeitet für den Verein Symbioun.

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 Friedensta­uben zogen zum Abschluss der „Olympia ruft: Mach mit!“-Woche in die Ferne. Foto: Schule ()
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Zum Abschluss der olympische­n Woche führten die Schüler Tänze von einigen ausgewählt­en Nationen auf.

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