Handystimmen erklären Funkenburgmuseum
Audioguide gibt via Smartphone-App wissenswerte Informationen zur Wehrsiedlung aus der Germanenzeit
Timo Götz
Westgreußen. Vom eigenen Smartphone können sich Besucher auf der Funkenburg jetzt über das Gelände des Freiichtmuseums in Westgreußen führen lassen. An 20 Stationen mit Funksendern erzählen Stimmen aus dem Handylautsprecher Wissenswertes über die Geschichte des dort nachgebildeten Wehrlagers aus der Germanenzeit oder Details zu dem Gebäude vor dem die Benutzer des neuen Audioguides gerade stehen.
Möglich macht das die Funkenburg-App, die extra für das zusätzliche Angebot entwickelt wurde. Das Programm kann auf jedes handelsübliche Smartphone heruntergeladen werden und bietet auch allgemeine Informationen zum Museum sowie einen Lageplan.
Die Erklärungen zu den Exponaten der Freiluftausstellung erschließen sich allerdings erst, wenn sich die Nutzer wirklich auf einen Rundgang über das Gelände begeben. „Das ist extra so konzipiert, damit man sich nicht einfach zu Hause aufs Sofa legen und die Erklärungen dort einfach anhören kann“, erklärt Torsten Koning. Der Mitarbeiter vom Arbeitersamariterbund (ASB) Sömmerda, dem Betreiberverein des Funkenburgmuseums hat den Audio-Guide mitentwickelt. „Ziel des Angebotes ist es, Besucher, die gern auch moderne Technik nutzen, ins Museum zu locken.“
Die App biete außerdem die Möglichkeit, das Museumsgelände ohne Begleitung eines Gästeführes zu erkunden und dabei viele zusätzliche Information zu den EIndrücken von der Ausstellung zu erhalten. Die Idee sei ursprünglich entstanden, um auf technischem Weg die Einschränkungen durch die CoronaPandemie zu verringern, so Koning. Mit dem Audio-Guide hätten Besucher das Museum auf ganz kontaktlose Weise nutzen können. Die Pandemie ging zu Ende, während der
ASB noch vergebens nach Fördermitteln für das Projekt suchte.
Im Jahre 2022 sagte der Deutsche Band für Archäologie (DVA) zu, das Vorhaben zu unterstützen. In 2023 sei es dann umgesetzt worden. Rund 40.000 Euro habe es gekostet, die App entwickeln zu lassen und die Technik für das Museum anzuschaffen, rechnet Koning zusammen. 90 Prozent davon habe der DVA getragen, den Eigenanteil von etwa 4000 Euro habe der damals noch bestehende Funkenburgverein zugeschossen.
Die Texte haben die ASB-Mitarbeiter weitgehend selbst verfasst und durch Robert Knechtl, den Gebietsreferenten vom Landesamt für Archäologie und Denkmalschutz absegnen lassen. Die deutsche Version hat Koning selbst eingesprochen, auf Englisch ist die Stimme von Constanze Hebs zu hören und auf Russisch die von Tetjana Burklah. Auch die beiden Frauen arbeiten beim ASB Sömmerda.