Große Amphibien-Wanderung wird noch erwartet
Naturschutzmitarbeiter bringen die Tiere an Laichgewässer
Die ersten Amphibien haben sich an der alten B 4 in Sondershausen Anfang Februar zum Laichgewässer, den Bebraer Teichen, auf den Weg gemacht, erzählt Torsten Franke von der Unteren Naturschutzbehörde. Mitte Februar habe es dann aufgrund der günstigen Bedingungen die nächste größere Wanderung gegeben, wobei mehrere Hundert Tiere aus den Auffangbehältern entlang des Amphibienschutzzaunes genommen und über die Straße zum Laichgewässer gebracht worden sind. Dort habe habe man – Stand Mittwoch – rund 1200 Erdkröten sowie etwa 140 Molche erfasst.
„Die große Wanderung bleibt bislang aber noch aus“, so Franke. Dies würde an den noch zu stark schwankenden Temperaturen in der Nacht liegen. Erst, wenn sich diese permanent um die sechs, sieben Grad im Plusbereich bewegen, setze die Amphibienwanderung so richtig ein. „Erfahrungsgemäß ist das um die Osterfeiertage“, erklärt Torsten Franke. Die große Wanderung werde also noch erwartet. Positiv überrascht sind die Naturschützer bei den Kontrollen der Schutzzäune am Hammateich in Sondershausen gewesen, der über viele Jahre kein Wasser führte. So habe die Anwanderung zu diesem Gewässer wieder stark zugenommen.
Gleiches gelte auch für die Artenvielfalt, die aktuell größer sei, als an den Bebraer Teichen. So habe man unter anderem wenige Exemplare des Grasfrosches und den im Landkreis ziemlich rar gewordenen Kammmolch entdecken können. „Es ist großartig, dass die Tiere hier in dieser Vielfalt eintreffen“, sagt Franke.
Weniger erfreulich sei hingegen die Tatsache, dass auf der Straße in der Nähe des Laichgewässers bei Günserode zahlreiche Tiere überfahren worden seien. Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde seien daraufhin Abends, wenn die Amphibien wandern, vor Ort gewesen, um die Ursache zu finden. Dabei habe man festgestellt, dass die Tiere an einer nur knapp einen Meter breiten Stelle eine Möglichkeit gefunden hätten, die Schutzanlage zu überwinden. „Wir haben diesen Bereich gesondert abgesperrt, um dies künftig zu verhindern“, so Franke. Trotzdem seien aber in diesem Bereich bislang mehr Tiere erfasst worden, als zum gleichen Zeitpunkt des vergangenen Jahres.
Eine Anzahl, wie viele Amphibien sich dieses Jahr im Kreis auf Wanderschaft zu den Laichgewässern begeben haben, könne man erst abschätzen, wenn diese abgeschlossen ist und Rückmeldungen von den einzelnen Zaun-Bereichen erfolgen.