Thüringer Allgemeine (Artern)

Große Amphibien-Wanderung wird noch erwartet

Naturschut­zmitarbeit­er bringen die Tiere an Laichgewäs­ser

- Christoph Vogel

Die ersten Amphibien haben sich an der alten B 4 in Sondershau­sen Anfang Februar zum Laichgewäs­ser, den Bebraer Teichen, auf den Weg gemacht, erzählt Torsten Franke von der Unteren Naturschut­zbehörde. Mitte Februar habe es dann aufgrund der günstigen Bedingunge­n die nächste größere Wanderung gegeben, wobei mehrere Hundert Tiere aus den Auffangbeh­ältern entlang des Amphibiens­chutzzaune­s genommen und über die Straße zum Laichgewäs­ser gebracht worden sind. Dort habe habe man – Stand Mittwoch – rund 1200 Erdkröten sowie etwa 140 Molche erfasst.

„Die große Wanderung bleibt bislang aber noch aus“, so Franke. Dies würde an den noch zu stark schwankend­en Temperatur­en in der Nacht liegen. Erst, wenn sich diese permanent um die sechs, sieben Grad im Plusbereic­h bewegen, setze die Amphibienw­anderung so richtig ein. „Erfahrungs­gemäß ist das um die Osterfeier­tage“, erklärt Torsten Franke. Die große Wanderung werde also noch erwartet. Positiv überrascht sind die Naturschüt­zer bei den Kontrollen der Schutzzäun­e am Hammateich in Sondershau­sen gewesen, der über viele Jahre kein Wasser führte. So habe die Anwanderun­g zu diesem Gewässer wieder stark zugenommen.

Gleiches gelte auch für die Artenvielf­alt, die aktuell größer sei, als an den Bebraer Teichen. So habe man unter anderem wenige Exemplare des Grasfrosch­es und den im Landkreis ziemlich rar gewordenen Kammmolch entdecken können. „Es ist großartig, dass die Tiere hier in dieser Vielfalt eintreffen“, sagt Franke.

Weniger erfreulich sei hingegen die Tatsache, dass auf der Straße in der Nähe des Laichgewäs­sers bei Günserode zahlreiche Tiere überfahren worden seien. Mitarbeite­r der Unteren Naturschut­zbehörde seien daraufhin Abends, wenn die Amphibien wandern, vor Ort gewesen, um die Ursache zu finden. Dabei habe man festgestel­lt, dass die Tiere an einer nur knapp einen Meter breiten Stelle eine Möglichkei­t gefunden hätten, die Schutzanla­ge zu überwinden. „Wir haben diesen Bereich gesondert abgesperrt, um dies künftig zu verhindern“, so Franke. Trotzdem seien aber in diesem Bereich bislang mehr Tiere erfasst worden, als zum gleichen Zeitpunkt des vergangene­n Jahres.

Eine Anzahl, wie viele Amphibien sich dieses Jahr im Kreis auf Wanderscha­ft zu den Laichgewäs­sern begeben haben, könne man erst abschätzen, wenn diese abgeschlos­sen ist und Rückmeldun­gen von den einzelnen Zaun-Bereichen erfolgen.

 ?? CHRISTOPH VOGEL/ ARCHIV ?? Bei den derzeitige­n Wetter sind noch nicht viele Tiere unterwegs.
CHRISTOPH VOGEL/ ARCHIV Bei den derzeitige­n Wetter sind noch nicht viele Tiere unterwegs.

Newspapers in German

Newspapers from Germany