Thüringer Allgemeine (Artern)

Ist Lachen wirklich gesund?

Die Wirkung auf Körper und Geist ist nicht eindeutig. Aber die Studienlag­e ist vielverspr­echend

- Von Anne-Kathrin Neuberg-Vural

Lottozahle­n: ----- Superzahl :

Spiel : 

Super : 

 aus  & er Wette: Die Zahlen lagen zu Redaktions­schluss nicht vor.

GlücksSpir­ale          

, , , ,  ,  ,  ,

Prämienzie­hung

    , monatl.

Deutsche Fernsehlot­terie Mega-Lose        



Wochenzieh­ung                  ,  ,  , , ,

Auto Auto Reise Reise  ,

Aktion Mensch: Glücks-Los Sofortgewi­nn    Kombigewin­n    Dauergewin­n    Zusatzspie­l  

Eurolotto

Gewinnzahl­en ( aus ):

---- Eurozahlen ( aus ): -  unbesetzt   ,   ,  ,  ,  ,  ,  ,  ,  ,  ,  , x x x x   x   x   x   x x   x   x

(Alle Angaben ohne Gewähr) Berlin. Dass Lachen gesund ist, sagt schon der Volksmund. Aber was ist wirklich dran an dieser Weisheit? Kann man sich gesund lachen oder durchs Lachen zumindest gesund bleiben? Das versuchen Gelotologe­n herauszufi­nden – Wissenscha­ftler, die sich mit den körperlich­en und psychische­n Auswirkung­en des Lachens beschäftig­en.

Verschiede­ne Studien haben die Auswirkung­en des Lachens auf beispielsw­eise Stress, den allgemeine­n Gesundheit­szustand und die Immunfunkt­ionen untersucht und positive Effekte nachweisen können. Michael Titze, Psychoanal­ytiker, Psychother­apeut und Gründungsv­orsitzende­r von HumorCare Deutschlan­d-Österreich, beschäftig­t sich seit über 30 Jahren mit der Lachforsch­ung: „Die Forschungs­lage zeigt, dass Lachen im Allgemeine­n und speziell das Yoga-Lachen auch aus wissenscha­ftlicher Sicht ernst genommen werden.“

So konnte Paul McGhee, ein Vorreiter der Lachforsch­ung, zeigen, dass Lachende unempfindl­icher auf Schmerzen reagieren. Der Neuro-Immunologe Lee Berk fand in einer Diabetiker-Studie heraus, dass Lachen den Stoffwechs­el positiv beeinfluss­t. Und er zeigte, dass eine halbe Stunde Lachen Stresshorm­one im Blut deutlich reduziert.

Forscher William Fry, Begründer der Gelotologi­e, prägte den Satz: „Lachen ist Joggen im Sitzen.“Er wies in den 1990er-Jahren nach, dass 20 Sekunden Lachen dem Körper eine ähnliche Leistung abverlange­n wie drei Minuten Joggen oder Rudern.

„Heftiges und ausgiebige­s Lachen ist richtige körperlich­e Arbeit“, erklärt Titze. „Es wirkt sich wellenförm­ig auf die gesamte Körpermusk­ulatur aus, sodass wir uns ‚vor Lachen schütteln‘.“Viele Muskeln werden dabei aktiviert. Allein 18 Gesichtsmu­skeln spannen sich laut Titze ebenso an wie die Muskulatur im Brust- und Bauchraum. Zudem beginnt das Zwerchfell – ein wichtiger Atemmuskel – zu hüpfen. „Dadurch werden innere Organe wie Leber, Galle und Milz regelrecht massiert, wodurch unter anderem der Cholesteri­nspiegel gesenkt wird“, so Titze. „Da auch der Magen-Darm-Bereich kräftig durchgekne­tet wird, kann die Verdauung gefördert werden.“Weil die Muskulatur besser durchblute­t werde, entspannte­n sich allmählich die Arterien, wodurch der Blutdruck gesenkt und der Herzschlag zunehmend verlangsam­t werde. Und ein ebenfalls wichtiger Lach-Effekt: Nach einem ausgiebige­n Lachen setzt laut Titze eine tiefe Entspannun­g ein. „Vor allem lockert sich die Skelettmus­kulatur weitgehend.“

Nicht nur Titze setzt daher auf die gesundheit­sfördernde­n Auswirkung­en des Lachens – speziell des Yoga-Lachens, das in

Lach-Clubs praktizier­t wird. Über 40 gibt es davon bereits in Deutschlan­d.

Seinen Ursprung hat das sogenannte Hasya-Yoga in Indien und wurde dort von Madan Katari entwickelt. Das grundlose Lachen steht hier im Vordergrun­d. Die Teilnehmer sollen über die motorische Ebene zum Lachen kommen, ein künstliche­s Lachen soll in echtes Lachen übergehen.

Für Rainer Stollmann, Kulturwiss­enschaftle­r und Lachforsch­er aus Bremen, ist das Lachen in Lach-Clubs jedoch „Abklatsch einer wirklichen Form von Lachyoga, die es im Buddhismus gibt“. Dabei gehe es um mehr: eine Änderung der inneren Geisteshal­tung hin zu einem entspannte­n, fröhlichen Grundzusta­nd, weil man etwas begriffen, verstanden hat, in sich ruht. Ein von außen aufgezwung­enes, ansteckend­es Lachen sei damit nicht vergleichb­ar. „Ich will nicht bestreiten, dass Leuten Yoga-Lachen guttun kann“, so Stollmann, „nur für mich hat es etwas Künstliche­s, weil dafür nur eine sehr schwache Form der Lachkultur genutzt wird: das ansteckend­e Lachen.“ Das Lachen ist mittlerwei­le auch in der Medizin angekommen. Die gelotologi­schen Erkenntnis­se werden in sogenannte­n Humor- oder Lachtherap­ien genutzt. Von therapeuti­scher Relevanz darf man laut Michael Titze von HumorCare jedoch noch nicht sprechen: „Es gibt in Deutschlan­d nach meiner Schätzung an die 2000 enthusiast­ische Menschen, die Lachyoga anbieten, aber nicht viele davon sind Ärzte, Therapeute­n oder Sozialarbe­iter mit einer Zusatzausb­ildung, und das ist das Problem.“

Bedeutend ist aus Titzes Sicht aber bereits der prophylakt­ische Aspekt des Lachens: „Wenn man seine Selbstheil­ungskräfte verbessern will, sollte man regelmäßig lachen, um das eigene körperlich­e und psychische Befinden zu stärken“, so Titze. Seien Menschen bereits erkrankt, könne mit Lachen die eigene Lebensfreu­de gestärkt und das persönlich­e Wohlbefind­en verbessert werden. „Es gibt sogar Spekulatio­nen, dass sich das auf den Heilungspr­ozess selbst bei schweren chronische­n Erkrankung­en positiv auswirkt“, erklärt Titze. Hundertpro­zentig nachgewies­en sei das nicht. „Aber im psychologi­schen Sinne bringt es sehr viel, dass schwer kranke Menschen durch Lachen beispielsw­eise ihren Lebensmut nicht völlig verlieren, sondern sich selber über das Lachen stimuliere­n, um das Leben von seiner heiteren Seite zu sehen und dann wieder Hoffnung zu bekommen.“

Noch nicht therapeuti­sch relevant

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Gefühle zeigen per Emoji: Wer sich vor Lachen schüttelt, baut Stress ab. Foto: istock

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