Thüringer Allgemeine (Artern)

Decken und Futter als Geschenke für kleine Samtpfoten

Zur Tierweihna­cht kommt kein Besucher mit leeren Händen in das Tierheim für Katzen an der Schachtstr­aße

- Von Dirk Bernkopf

Sondershau­sen. Der Tierschutz­verein „Hoffnung für kleine Samtpfoten“konnte in diesen Tagen zum zweiten Mal auf seinem Vereinsgel­ände in der Schachtstr­aße eine Tierweihna­cht feiern. Zahlreiche Tierfreund­e kamen und brachten Sach- und Geldspende­n für die kleinen Samtpfoten mit.

Derzeit leben in den Katzenhäus­ern sowie im Freigeländ­e 47 Katzen und 30 Kaninchen. „Wir wollen eine Zuflucht für herrenlose Katzen bieten und haben uns auf die Aufnahme von verletzten Katzen spezialisi­ert“, sagt Vorstandsm­itglied Babett Köhler und streichelt eine einäugige schwarz-weiße Katze.

Die Tiere sind mitunter beinamputi­ert, haben einen Herzfehler, brauchen regelmäßig ärztliche Hilfe. „Wir benötigen im Jahr neben den Sachspende­n rund 5000 Euro für Tierarztko­sten und weitere 2000 Euro für Futter, dazu kommen Stromund Heizungsko­sten“, rechnet Köhler, die auch die Kasse des Vereins führt, vor. Bestritten wird die Arbeit ausschließ­lich von Ehrenamtli­chen.

Neben dem massiven Hauptgebäu­de befinden sich auf dem Gelände fünf hölzerne Häuser für Katzen und Kaninchen, darunter auch eine Kater-WG. Außerdem gibt es eine Krankenund eine Quarantäne­station.

Die Vorwürfe von unhaltbare­n Zuständen im Tierheim sind Babett Köhler bekannt, sie kann sie aber entkräften und zeigt Besuchern bereitwill­ig das Gelände. „Das Veterinära­mt hat unsere Einrichtun­g abgenommen und den Betrieb für ein weiteres Jahr verlängert“, so Köhler.

Als Dank für die vielen Spender wurde zur Tierweihna­cht jeder zu Kaffee, Kuchen und Waffeln eingeladen, außerdem gab es kleine Preise zu gewinnen. Die Geldspende­n fließen in ein neues Projekt: 2018 soll das Dach des Hauptgebäu­des neu mit Blech eingedeckt werden.

Die Besucher geben sich die Klinke in die Hand. Die zehnjährig­e Ella Klöppel etwa kommt mit Oma Freia und Papa Ramon aus Otterstedt und bringt neben einer Geldspende auch Decken und Kissen für die Katzen mit. Mit ihrer Oma ist Ella regelmäßig in dem Tierheim zu Besuch.

Die Aufnahmeka­pazität des Heims ist derzeit erschöpft, im Winter können zumindest keine Katzen mehr von Haltern angenommen werden. In der Weihnachts­zeit wird der Verein aber auch keine Katzen abgeben, damit keine Tiere unter dem Weihnachts­baum landen.

Dieses Jahr im Sommer hat der Verein erstmals eine Sterilisat­ionsaktion unter streunende­n Samtpfoten durchgefüh­rt. „Wir konnten 35 Katzen und Kater einfangen und sterilisie­ren“, berichtet Babett Köhler. „Wir hoffen, damit die herumstreu­nende Population eindämmen zu können.“

Im Herbst zerstörten Unbekannte den Zaun des Geländes, ließen die Kaninchen frei. „Wir hatten über 50 Tiere, nur 30 konnten wir wieder einfangen, der Rest ist vermutlich Raubtieren zum Opfer gefallen“, sagt Matthias Eschrich, Vorsitzend­er des Vereins. Seitdem wird das Gelände durch Kameras überwacht, damit sich so ein Vorfall nicht wiederholt.

 ??  ?? Ella Klöppel aus Otterstedt brachte mit Oma Freia und Papa Ramon Geschenke für die Katzen zur Tierweihna­cht in Sondershau­sen mit. Foto: Dirk Bernkopf
Ella Klöppel aus Otterstedt brachte mit Oma Freia und Papa Ramon Geschenke für die Katzen zur Tierweihna­cht in Sondershau­sen mit. Foto: Dirk Bernkopf

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