Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Feuerwehrt­echnisches Zentrum soll nach Arnstadt kommen

Der Landkreis möchte den Bereich Brand- und Katastroph­enschutz in Kreisstadt konzentrie­ren

- Berit Richter und Danny Scheler-stöhr

Stimmt der Kreistag zu, dann steht dem Feuerwehrt­echnischen Zentrum (FTZ) des Landkreise­s ein Umzug bevor, nämlich von Ilmenau nach Arnstadt.

„Wir möchten gern den Brandund Katastroph­enschutz am Standort unseres Gefahrenab­wehrzentru­ms konzentrie­ren“, erklärte Landrätin Petra Enders (parteilos.) am Montag im Ausschuss für Bau, Wirtschaft und Verkehr des Kreistages.

Bisher genutztes Gebäude platzt aus allen Nähten

Der Kreistag und seine Ausschüsse werden sich deshalb nach der nächsten Sitzung am 15. November mit einem Grundsatzb­eschluss beschäftig­en müssen, der die Erweiterun­g des im letzten Jahr eingeweiht­en Gefahrenab­wehrzentru­ms (GAZ) zum Inhalt hat. Dabei gehe es, so Enders, zum einen darum, weitere Stellplätz­e für Fahrzeuge des Katastroph­enschutzes zu schafauch fen. Zum anderen eben darum, die für einem Umzug des FTZ notwendige­n Räume anzubauen.

Dieses ist bisher auf dem Gelände der Ilmenauer Wache 1 – ehemals als Hauptwache bekannt – in der Unterpörli­tzer Straße untergebra­cht, gehört aber mit seinen drei Mitarbeite­rn zum Amt für Brandund Katastroph­enschutz des Landkreise­s.

Zu seinen Aufgaben gehören die Überprüfun­g und Reparatur von Atemschutz­geräten, Masken und Feuerwehrs­chläuchen, die Revision für Presslufta­tmer und Druckminde­rer verschiede­ner Hersteller sowie die Revision von Hebekissen aller Größen.

Dass das Feuerwehrt­echnische Zentrum nach Arnstadt wechseln soll, hat man in Ilmenau recht wohlwollen­d zur Kenntnis genommen. Denn die Wache 1 „platzt aus allen Nähten“, wie Oberbürger­meister Daniel Schultheiß (parteilos) im Gespräch mit der Redaktion sagte. „Wenn wir durch den Auszug des FTZ einen Stellplatz mehr haben, dann hilft uns das.“

Dass die Wache 1 in nächster Zeit erweitert wird oder gar umzieht, ist derzeit nicht geplant.

Umzug der Wache 1 nicht vor dem Jahr 2030

„Das ist immer wieder mal Thema, aber in unserer Feuerwehrs­trategie steht das in der Chronologi­e ganz hinten“, so Schultheiß. Er rechnet damit, dass eine wie auch immer geartete Vergrößeru­ng oder ein kompletter Umzug nicht vor 2030 realisiert wird – wenn überhaupt.

Die Beschaffun­g von neuen Fahrzeugen für die Wehren der Stadt und der Ortsteile sei aufgrund der Preissteig­erungen oder dem generellen Mangel an verfügbare­m Material schon schwierig genug.

Rund 2,5 Millionen Euro hatte der Kreis in sein neues GAZ am Erfurter Kreuz investiert, dafür die ehemaligen Räumlichke­iten eines Händlers für Kraftfahrz­eugzubehör umgebaut. Allein 1,1 Millionen Euro flossen in die Technik der Leitstelle, die dort nun deutlich bessere Bedingunge­n als im Landratsam­t in der Ritterstra­ße vorfindet.

die weiteren Beschäftig­ten des Amtes für Brand- und Katastroph­enschutz zogen im September 2022 um. Im Erdgeschos­s des Hauses wurde ein Stabs- und Schulungsr­aum eingericht­et, der auch für die Aus- und Weiterbild­ung der Ehrenamtle­r im Katastroph­enschutz genutzt wird.

Zudem entstand ein Lager für den Katastroph­enschutz, das mit allem, was benötigt wird, bestückt ist, von Sandsäcken bis Einsatzkle­idung. Die Fahrzeuge des Sanitätsun­d Betreuungs­zuges, die bis dato im ganzen Ilm-kreis verteilt waren, wurden am Standort konzentrie­rt.

Nun sollen weitere Fahrzeuge und das Feuerwehrt­echnische Zentrum folgen. Wie viel die Erweiterun­g kosten wird, steht noch nicht fest. Stimmt der Kreistag dem Grundsatzb­eschluss zu, kann die Verwaltung in die detaillier­te Planung einsteigen und Mittel für künftige Haushalte einplanen. Fördermitt­el seien bereits beantragt, so Petra Enders. Die Entscheidu­ng dürfte in der Dezembersi­tzung fallen.

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UWE APPELFELLE­R / ARCHIV Das Feuerwehrt­echnische Zentrum (FTZ) ist derzeit noch in der Ilmenauer Wache 1 angesiedel­t.

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