Intershop leuchtet wieder
Eine Wachstumsbranche in Jena begründet: Pionier des elektronischen Handels feiert sein 30-Jähriges
Jena. Das „i“von Intershop leuchtet wieder – als Höhepunkt der Party zum 30-Jährigen des Jenaer Unternehmens: einst hoch über der Stadt am Turm, nun am neuen Firmenstandort in der östlichen Jenaer Innenstadt.
Vorstand Markus Klahn begrüßte am Donnerstagabend 220 Mitarbeiter und Gäste zur Jubiläumsfeier. Auch die Gründer waren zu der Party gekommen. Stephan Schambach, Karsten Schneider und Wilfried Beeck hatten die später umbenannte Netconsult Communications 1992 gegründet und zunächst mit Computern gehandelt. So stattete das Unternehmen beispielsweise Schulen mit Rechentechnik aus.
Parallel dazu startete die Entwicklung der Intershop-software zum Handel im Netz, deren erste Version die Jenaer im Jahr 1994 vorstellten. Die Vorreiter im elektronischen Handel entschlossen sich, nicht nur in andere Länder zu expandieren, sondern das Unternehmen an die Börse zu bringen. 1998 startete die Aktie bei 51,13 Euro und kletterte bis 2001 auf 2105 Euro. Doch der Einbruch des Neuen Marktes machte auch vor Intershop nicht halt, was viele Aktionäre ein Vermögen kostete.
Heute notiert das Papier bei 3,56 Euro. Nach vielen Strategiewechseln
ist das Unternehmen heute wirtschaftlich auf dem steigenden Ast. Die Jenaer haben von einmaligen Lizenzverkäufen umgestellt auf Lösungen via Cloud, bei denen Kunden kein eigenes Rechenzentrum betreiben müssen. Die Verträge sichern langfristig Einnahmen. Der Aufwärtstrend soll auch 2022 anhalten. Klahn verkündete, dass just am Tag der Feier ein neuer Kunde unterschrieben habe.
Intershop hat heute 340 Mitarbeiter. In der Hochphase Anfang der 2000er Jahre waren es 1200. Doch die damaligen Umwälzungen begründeten eine vielfältige It-industrie in der Stadt: 4000 Beschäftigte zählt die Wachstumsbranche.