Thüringer Allgemeine (Apolda)

Grüne verteidige­n Waffenlief­erung

Göring-Eckardt: Scholz und Steinmeier sollten in die Ukraine reisen

- Von Martin Debes und Elmar Otto

Erfurt/Berlin. Die grüne Vizepräsid­entin des Deutschen Bundestags, Katrin Göring-Eckardt, hat sich für einen abgestimmt­en Besuch von Bundeskanz­ler Olaf Scholz (SPD) und Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier in die Ukraine ausgesproc­hen. „Das wäre ein gutes und richtiges Signal, für beide Seiten“, sagte die Thüringer Abgeordnet­e dieser Zeitung. „Vertrauen hat auch damit zu tun, wie und auf welcher Ebene wir miteinande­r reden.“

Göring-Eckardt erklärte, dass die Ukraine den Bundespräs­identen „nicht generell“ausgeladen habe. „Deshalb würde ich mir sehr wünschen, dass Olaf Scholz und FrankWalte­r Steinmeier beide in die Ukraine fahren.“

Die Grüne verteidigt­e die Lieferunge­n schwerer Waffen in das Kriegsgebi­et. „Entscheide­nd ist, was die Ukraine braucht – und was wir liefern können, aus deutschen Beständen oder über den Ringtausch mit unseren Partnern“, sagte sie der Zeitung. „Die Ukraine muss auf unsere Solidaritä­t vertrauen können.“

Die Thüringer Abgeordnet­e wandte sich gegen einen Offenen Brief von Künstlern, Publiziste­n und Intellektu­ellen, in dem ein Ende der Waffenlief­erungen gefordert wird. „Das sind Stimmen, die sagen, lasst uns bitte mit dem Krieg in Ruhe“, sagte die Abgeordnet­e. Die Ukrainer seien jedoch zu Recht nicht bereit, ihr Land, ihre Identität und sich selbst aufzugeben. „Doch genau dies verlangen die Briefschre­iber“, die „Egozentrik­er“seien.

Der grüne Landesvors­itzende Bernhard Stengele bezeichnet­e den Offenen Brief als „wichtigen Beitrag“, den er aber „inhaltlich falsch“finde. „Der Brief entwirft nicht die Spur einer Idee, wie es weitergehe­n könnte. Es ist nur die Furcht vor der Eskalation. Das greift zu kurz“, so Stengele.

Kanzler Scholz erklärte nach der Klausur des Bundeskabi­netts, aktuell würden anhand einer mit der Ukraine erörterten Liste weitere Bestellvor­gänge für Waffen ausgelöst.

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