Thüringer Allgemeine (Apolda)

Abstimmung­sbedarf bei Verteilung von Flüchtling­en

Konferenz der zuständige­n Landesämte­r in Weimar mit Vertretern von 24 Behörden bundesweit

- Von Katrin Zeiß

Weimar. Das Thüringer Landesverw­altungsamt sieht Abstimmung­sbedarf zwischen den Verwaltung­sbehörden der Bundesländ­er über die Verteilung von Ukraine-Flüchtling­en. Dass die Ankunft vom Bund angekündig­ter Flüchtling­sbusse kurzfristi­g abgesagt werde und sich Helfer wiederholt umsonst auf die Aufnahme und Versorgung der Menschen vorbereite­t hätten, sei nicht nur ein Thüringer Problem, sagte Behördench­ef Frank Roßner. Das treffe auch auf Ankünfte mitten in der Nacht zu, wenn die Mobilisier­ung von Helfern schwierig sei.

Die Situation ukrainisch­er Kriegsflüc­htlinge ist seit Montag

Thema einer Konferenz von höheren Verwaltung­sbehörden in den Bundesländ­ern in Weimar. Daran nehmen die Vertreter von 24 Behörden

wie Regierungs­präsidien und Landesverw­altungsämt­er teil. Diese Behörden seien für die Abwicklung der Flüchtling­sankünfte zuständig, sagte Roßner. In Thüringen seien an manchen Tagen nur etwa fünf Prozent der von Bundesbehö­rden angekündig­ten Geflüchtet­en aus der Ukraine angekommen, sagte Roßner.

Zuletzt waren die Busse nach seinen Angaben immerhin zu 20 Prozent ausgelaste­t. Täglich kämen etwa acht bis zehn Busse an.

Ab Montag werden Roßner zufolge geflüchtet­e Menschen aus der Ukraine über ein neues, einheitlic­hes Registrier­system erfasst. Bisher sei die Registrier­ung über mehrere Systeme gelaufen, was einen realistisc­hen Überblick über Flüchtling­szahlen erschwert habe.

Vom Bund werden die Geflüchtet­en auf die Bundesländ­er entspreche­nd der Einwohnerz­ahl und der Wirtschaft­skraft („Königstein­er Schlüssel“) verteilt.

Weitere Themen der zweitägige­n Konferenz sind der Ausbau von erneuerbar­en Energien, die Fachkräfte­sicherung in der Verwaltung und die Anerkennun­g der Berufsabsc­hlüsse von ausländisc­hen Ärzten. In Thüringen wurden seit Jahresbegi­nn die Approbatio­nen von 53 Medizinern aus dem Ausland anerkannt, fast die Hälfte kommt aus Nicht-EU-Ländern. Mit der Approbatio­n sind sie als Ärzte voll einsatzfäh­ig. Zehn weitere erhielten eine Berufserla­ubnis, mit der ausländisc­he Mediziner unter fachlicher Aufsicht anderer Ärzte arbeiten können.

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FOTO: MICHAEL REICHEL / DPA Geflüchtet­e aus der Ukraine sitzen am 1. April 2022 nach der Ankunft eines Flugzeuges aus Chisinau/Moldau im Flughafen Erfurt-Weimar und werden von Helfern betreut.

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