Frischgebackener Fachverkäufer in Apoldaer Fleischerei
Der 20-Jährige Niels Hansche ist einer von drei Männern unter 67 Kolleginnen
Apolda. Nils Hansche ist Fachverkäufer für das Lebensmittelhandwerk mit Schwerpunkt Fleischerei. Der 20-Jährige hat gerade erst seine Lehre abgeschlossen. Er arbeitet in der Filiale der Thüringer Fleischwaren (Thüfleiwa) im Apoldaer Kaufland. Dass er einen Beruf gewählt hat, der lange zumeist mit Frauen besetzt wurde, scheint ihm gar nicht so bewusst zu sein.
In seiner Berufsschule jedenfalls war das Geschlechterverhältnis ausgewogen. Vielleicht setzt auch hier ein Wandel ein, wie er bei Erziehern im Kindergarten zu beobachten ist. Für Nils Hansche war nach dem Hauptschulabschluss klar, dass er im Verkauf tätig sein möchte. In seiner Verwandtschaft gibt es mehrere, die in dem Beruf arbeiten. „Ich hatte mich in verschiedenen Bereichen beworben und dann bewusst für die Fleischerei entschieden“, sagt der Apoldaer.
In der Ausbildung wurden beispielsweise Kenntnisse über verschiedene Fleischteile vermittelt. Gelernt hat Nils aber auch, wie Platten für den Partyservice gelegt werden oder eine Aspiktorte hergestellt wird. Auch Salate und Wurststräuße zubereiten gehört neben der Verkaufstätigkeit zum Berufsbild.
„Die handwerklichen Dinge machen mir am meisten Spaß“, sagt der frischgebackene Fachverkäufer. Falls er sich später weiterentwimen ckeln möchte, gibt es einige Möglichkeiten, sagt Filialbetreuer Steve Schröder. Nils könnte seinen Handelsfachwirt oder den Ausbilderschein machen. Schröder findet, dass man sich in dem Beruf als Fachverkäufer verwirklichen kann: „Es ist nicht immer das Gleiche. Es ist die Vielfalt der Möglichkeiten.“
Der Filialbetreuer sagt weiter, dass die Thüfleiwa Ferienarbeit und Schülerpraktika anbiete, um jungen Menschen Orientierung zu geben. Und es sei auch nicht immer ganz einfach, im Schichtsystem zu arbeiten, gibt er noch zu bedenken. „Theoretisch könnten wir 20 Jugendliche ausbilden, leider finden sich nicht so viele“, sagt der Filialbetreuer.
2022 gehen fünf Mitarbeiterinnen in den Ruhestand. „Wir haben ein Problem, Nachwuchs zu finden.“In dem Apoldaer Unternehsind 70 Verkäufer beschäftigt, darunter drei Männer. Ein männlicher Azubi ist derzeit im dritten Lehrjahr, sagt Susanne Jork. „Wir sind froh über jede Fachkraft, die sich bewirbt“, so die Mitarbeiterin der Personalabteilung weiter.
Nils bastelt in seiner Freizeit übrigens am Computer. Wurst und Fleisch isst er gern, mag nach einem Arbeitstag im Fleischerfachgeschäft aber auch mal was Süßes.