Politiker fordert Jagd auf Krokodile
Tierschützer dagegen wollen die Tiere einfangen und umsiedeln
Sydney. Nach der jüngsten Krokodil-Attacke auf eine Frau in Australien hat ein Politiker sich für die Jagd auf die gefährlichen Tiere starkgemacht. Es gebe längst zu viele Krokodile, sagte Bob Katter gestern. „Alle Tiere, die den Krokodilen gefährlich werden können, sind weg. Um die Balance in der Natur wiederherzustellen, sollten wir Jagd-Safaris zulassen“, sagte Katter. Die Reptilien stehen unter Schutz.
Katter vertritt im Parlament North Queensland, eine Region mit vielen Krokodilen. Dort hatte ein Reptil am Sonntag eine Frau im seichten Wasser mit sich gerissen. Von der 46-Jährigen fehlt jede Spur. Es war bereits die vierte Krokodil-Attacke in diesem Jahr.
Tierschützer kritisierten den Vorschlag. „Es ist besser, die Tiere einzufangen und anderswo auszusetzen, als sie zu töten“, sagte Craig Adams vom australischen Reptilien-Park. Krokodile haben kurz nach dem Schlüpfen natürliche Feinde wie Echsen und Vögel. Nur ein Bruchteil der geschlüpften Tiere überlebt. In Australien gibt es Süß- und Salzwasserkrokodile. Die Salzwasserkrokodile werden bis zu sieben Meter lang, doppelt so groß wie die Süßwassertiere, und sind aggressiver. Die Jagd wurde 1971 verboten.