Die Natur genießen
über eine Tour entlang der Geraaue
Vor einigen Tagen war ich mal wieder mit einer Freundin unterwegs. Es gab eine Einladung der Unteren Wasserbehörde zu einer Begehung an der Gera. Start war an der Baustelle in Gispersleben, an der zurzeit das alte Heizwerk abgerissen wird.
Es fanden sich zahlreiche Interessierte ein, um unter anderem die rote Wand zu sehen.
Die Geraaue gehört mit neun Hektar zu dem bedeutendsten Grüngürtel von Erfurt. Egal, ob man dieses Areal als Naherholungsgebiet für Spiel und Sport oder „nur“zum Spazieren gehen nutzt. Die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie hat sich ehrgeizige Ziele gestellt. Marcel Glebes Erklärungen kamen gut an. Er wusste, wovon er sprach und man merkte ihm an, dass ihm dieses Projekt am Herzen lag. Es soll Platz für Flussschleifen, Flussverbreiterungen und Uferabflachungen geben. In naher Zukunft wird die Geraaue eine von drei Kernflächen der Buga 21 sein.
Es gibt viele Ideen, die man sicher nicht alle umsetzen kann. Und es wird immer Kritiker geben, für die das Projekt nicht weit genug geht. Zum Beispiel für die Ornithologen. In der Führung kam auch zur Sprache, dass Bürger an Himmelfahrt Bauzäune demoliert und dabei den brütenden Eisvogel vertrieben haben. Solche Gedankenlosigkeit oder Gleichgültigkeit findet man immer wieder.
Übrigens haben Gleichgesinnte und ich diesen Spaziergang in ausgedehnterer Form wiederholt. Vom Nordbad bis Gispersleben durch eine wunderbare Parkanlage mit alten Bäumen, Spielplätzen und Picknick Möglichkeiten. Nutzen Sie die Angebote unserer Stadt. Wie geht es Ihnen mit Sprachen anderer Länder? Spielen da fremde Sprachen überhaupt eine Rolle, wenn Sie als Senior auf sechs, sieben oder acht Lebensjahrzehnte zurückschauen? Meine ersten Erfahrungen damit sammelte ich, wie eigentlich alle ostdeutschen Kinder, mit der russischen Sprache. Diese fand ich durchaus interessant und lernte sie auch gern, gehörte mit dieser Haltung aber in meiner Schulklasse zur Minderheit.
Später kam auf der Erweiterten Oberschule Englisch hinzu, da war der Zuspruch der Mädchen und Jungen viel größer. Und das nicht nur, weil die deutsche und englische Sprache zu einer Familie gehörten.
Vielmehr war die politische DDR-Schulbildung für widerspenstige Schüler eine motivierende Kraft für die „westliche“Fremdsprache.
Aber bei aller Freude am Lernen von fremden Sprachen: ohne praktische Anwendung ist das so, wie mit dem Genuss von alkoholfreiem Bier oder Wein.
Briefpartnerschaften waren da nur ein bescheidener Ersatz für die gesprochene Sprache mit lebendigen Menschen, mit sogenannten Muttersprachlern.
Als Erwachsener habe ich später in der Erfurter Volkshochschule Französisch gelernt. Das war Anfang der 1970er-Jahre. Da saßen in den Abendstunden engagierte Leute zusammen, von denen kaum einer nach Frankreich reisen konnte, besser nicht durfte, aus den bekannten Gründen der „Käfig“-Haltung der ostdeutschen Bevölkerung. Und eine Fremdsprache kann man am Besten im Mutterland der Sprache zur Perfektion bringen.