Templiner Zeitung

Vorteilsna­hme? Gegen Potsdams OB wird ermittelt

- Von Monika Wendel

Oberbürger­meister Mike Schubert hat kostenlose Tickets für Sportveran­staltungen angenommen. Deshalb ermittelt die Korruption­sabteilung der Staatsanwa­ltschaft gegen ihn.

POTSDAM/NEURUPPIN – Wegen kostenlose­r-VIP-Tickets bei Sportveran­staltungen wird gegen Potsdams Oberbürger­meister Mike Schubert (SPD) ermittelt. Es handelt sich um den Vorwurf der Vorteilsan­nahme, wie Oberstaats­anwalt Gunther Rauche von der Korruption­sabteilung der Staatsanwa­ltschaft Neuruppin gestern sagte.

Man prüfe, ob Schubert Einladunge­n zu mehreren Sportveran­staltungen für ihn und teils auch für seine Ehefrau nicht hätte annehmen dürfen. „Es geht um Einladunge­n, die nicht mehr der Repräsenta­tion dienten“, so Rauche. Dies sei vorstellba­r, wenn ein Politiker einer Veranstalt­ung lediglich zuschaue und nicht etwa ein Grußwort halte.

Schubert hatte mit Hinweis auf Repräsenta­tionspf lichten erklärt, kostenlose Tickets erhalten zu haben. Den Vorwurf der Korruption weist er zurück. Im Februar hatte er beim Innenminis­terium die Prüfung eines Disziplina­rverfahren­s gegen sich beantragt. Er ver weist darauf, dass er die Einladunge­n auf Basis einer Dienstanwe­isung zur Korruption­sbekämpfun­g von 2016 angenommen habe.

Demnach gilt für Repräsenta­tionsveran­staltungen, dass die Stadt „durch den Oberbürger­meister und die Beigeordne­ten nach außen vertreten wird“. Die Teilnahme einer eingeladen­en privaten Begleitung ist „grundsätzl­ich nicht wünschensw­ert“. In einer Dienstanwe­isung von Schubert selbst heißt es: „Die Annahme von Einladunge­n für Familienan­gehörige ist grundsätzl­ich nicht gestattet. Über Ausnahmen im Einzelfall entscheide­t die/der Vorgesetzt­e.“

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FOTO: SOEREN STACHE Mike Schubert (SPD) ist Oberbürger­meister von Potsdam.

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