Neustrelitz feiert den Frühling und das Ehrenamt
Das Neustrelitzer Frühlingsfest widmete sich bei bestem Frühlingswetter den Themen Prävention, Ehrenamt und Hilfeleistung. Der Spagat von Feierlust zu Aufklärung ist gelungen.
NEUSTRELITZ – Das diesjährige Neustrelitzer Frühlingsfest hat bei herrlichem Frühlingswetter mehrere tausend Besucher in die Residenzstadt gelockt. Unter dem Motto „Zivilcourage und Prävention – Helfen kann Leben retten!“wurden auf der „Blaulichtmeile“vor dem Rathaus alle regionalen Rettungskräfte versammelt. Hinzu kamen Stände von Sportvereinen, Hilfsorganisationen, Unternehmen und Initiativen. Gefeiert wurden nicht nur Frühling und Saisonbeginn, sondern auch das Ehrenamt und Engagement der Menschen.
Eröffnet wurde das Frühlingsfest pünktlich um 12 Uhr von Bürgermeister Andreas Grund und dem stellvertretenden Landrat Arne Kröger. „In einer Gesellschaft, in der wir nicht füreinander einstehen, möchte ich nicht leben“, sagte Kröger. Er bedankte sich ausdrücklich bei allen, die sich für andere engagieren.
Auch Andreas Grund lobte Engagement und Ehrenamt und dankte in diesem Zuge auch dem Landkreis, der das Thema „Zivilcourage und Prävention“angeregt und sich „in besonderer Weise eingebracht“habe, sowie allen an der Organisation Beteiligten und Unternehmen.
Bei strahlendem Sonnenschein und vergleichsweise milden Temperaturen war die Stimmung nach der jüngsten Eiseskälte von Beginn an ausgelassen. Am Motto orientiert lag der Fokus
des Rahmenprogramms auf „Mitmachen“: Rettungskräfte, Vereine, der Kreissportbund und viele mehr luden zum Aktivwerden und Staunen ein.
Auf der „Blaulichtmeile“vor dem Rathaus brachte Anne Neumann, Präventionsbeauftragte der Polizei Neubrandenburg, Kindern näher, wie sie kritische Situationen erkennen und sich dann verhalten können. Anhand einer Plane auf dem Boden, auf der potenziell gefährliche Situationen zu sehen waren, sollten sie beschreiben, was sie sehen und was sie tun würden. „Gerade die Eltern“, so Neumann, „sind immer richtig aufgeregt, was die Kinder antworten.“
Cornelia Kampe vom Verein
Land|Rettung, zeigte wie die Herzdruckmassage richtig gemacht wird. „Wenn der Partner vom Stuhl kippt,“erklärte sie,
„kann diese Technik über Leben und Tod entscheiden, während Sie auf den Rettungsdienst warten.“Das Wichtigste sei, die Arme
durchzudrücken, sich weit über den anderen zu beugen, einen Rhythmus im Ohr zu haben und viel Kraft anzuwenden. Angelika aus Schönhausen war mit ihren Kindern angereist. Sie sagte: „Jeder sollte einen Reanimationskurs mitgemacht haben. Man wünscht es keinem, aber wenn es passiert, ist man wenigstens vorbereitet.“
Die Freiwillige Feuerwehr Neustrelitz hatte ein „Rauchhaus“dabei, wie die Kinder es nannten. Das ist eine Art Puppenhaus, das zu Übungszwecken in Rauch aufgehen kann. Erlernen ließ sich hier das Erkennen von Brandursachen und das richtige Verhalten, wenn es wirklich einmal brennt.
Burghardt Heller konnte für die Moderation des Bühnenprogramms gewonnen werden und führte ebenso souverän wie unterhaltsam durch das knapp 7 Stunden währende Programm. Er führte Kurzinterviews mit den Vertretern der Rettungskräfte, Vereine und Initiativen und moderierte die liebevoll choreografierten Kinder- und Jugend-Tanzgruppen an. Birgit, eine Rentnerin aus Lychen, meinte: „Das ist so eine Freude, die Kinder tanzen zu sehen. Die haben so eine positive Energie.“Egal, ob TanZinis, KinderTanzKarussell, die Tanzenden der evangelischen Schule oder des Freizeitsportvereins Kiefernheide, die kurzen Tanzprogramme waren jedes Mal ein echter Zuschauermagnet.
Mit Blick auf die Kommunalwahlen im Juni suchten auch einige Parteien das Gespräch mit den Bürgern. Der Wahlkampf war dabei auf den Eingang der Strelitzer Straße beschränkt.
Ab 18 Uhr wurden die InfoStände abgebaut und der Tagesausklang mit „Tanz in den Frühling“eingeläutet. Zufriedene Gäste, eine geknackte Zehntausender-Marke und ein Konzept, das für die beteiligten Akteure aufgegangen ist. Um die 12.000 Euro habe der Spaß gekostet, berichtet Citymanager Falko Gildhorn. Später am Abend, erklärte er, ziehe man dann, einer Tradition folgend, ins Kunsthaus Neustrelitz weiter. Zur wohlverdienten Aftershow-Party.