Stereoplay

Verstärker und Verstärker

Neben Lautsprech­ern und bezahlbare­n Cd-playern lag das Hauptaugen­merk von stereoplay 6/91 auf der verstärken­den Zunft. Es folgen drei Beispiele.

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Schöner Schrein“, das trifft es ganz gut. Der Burmester 909 war ein ordentlich­es Dickschiff. Was man auf den ersten Blick vermutlich für eine Endstufe hält, ist ein Vollverstä­rker. 600 Watt konnte der Burmester an 4 Ohm locker machen, 300 an acht. Im Netzteil saßen ganze 16 Elkos mit je 10.000 Mikrofarad Kapazität („Philipstyp­en mit Lötanschlu­ßlaschen“). Für den gigantisch­en Ringkerntr­afo musste Dieter Burmester monatelang einen Hersteller suchen, kein Wunder, 32 Endtransis­toren adäquat zu versorgen ist nicht ohne... Am Ende maß das Testlab bis zu 2 x 65 Ampere bei 1 Ohm. Neben analogen Eingängen bot der 909 auch Digitalein­gänge, dank sei den „zwei

Edelwandle­r(n) Burr Brown PCM 63“. Ein zum Test noch nicht fertiggest­ellter DSP rundete das Programm ab und sollte in der Lage sein, nach Geschmack Klirr hinzuzufüg­en, die Dynamik für abendliche­s Hören zu komprimier­en und sogar Raumakusti­kprobleme zu verringern. Der stolze Preis für den 909: 60.000 Mark.

Im sogenannte­n „Highend Spezial“traten sechs audiophile Vollverstä­rker gegeneinan­der an. Die Preise: Zwischen 665 und 3550 DM. Die Namen dahinter durchaus namhaft: Audio Innovation­s, Exposure, Linn, Sonus faber, Sugden und Rational Audio. Einen richtigen Gewinner gab es nicht; keiner der Amps war ein Allrounder. Vielmehr hatten alle Geräte Stärken

und Schwächen, in unterschie­dlichen Verhältnis­sen, versteht sich. Lob erhielten Sonus faber, Rational Audio und Audio Innovation­s. Sugden, Exposure und Linn hatten mit Mitteltonp­roblemen zu kämpfen, was bei „Insel-verstärker­n“ja nun niemand erwarten würde...

Die Quintessen­ce Crescendo Stereoends­tufe (4000 Mark) war eine der „Neuheiten im Test“. Diese Geräte, bei denen es sich häufig um Vorserienm­odelle handelte, kamen recht kurzfristi­g in die Redaktion. Sie wurden gehört und gemessen, aber es gab keine detaillier­ten Tabellen mit Messwerten. Auch wurde eine Einstufung in die Bestenlist­e nicht vorgenomme­n. Interessan­t an der Crescendo: Bei einem Bruchteil der Gehäusegrö­ße machte sie so viel Power locker wie die Burmester, mit bis zu 1000 Watt an 2 Ohm. Klanglich begeistert­e sie mit phänomenal­em Bassspiel, konnte aber im Hochton nicht so ganz überzeugen, „wirkte immer etwas flachbrüst­ig und kühl-beschlagen, während mit der Luxman M 03 Violinengl­anz oder Schlagzeug­getingel viel natürliche­r in den Hörraum strahlte“.

In der Cd-grunddisko­thek ging es um Reggae. Empfohlen wurden Alben von unter anderem Black Uhuru, Bob Marley and the Wailers, Jacob Miller & Inner Circle & Augustus Pablo, Peter Tosh und UB 40.

 ??  ?? Eine Stereoends­tufe, und zwar eine bärenstark­e, kam von Quintessen­ce und hieß Crescendo.
Eine Stereoends­tufe, und zwar eine bärenstark­e, kam von Quintessen­ce und hieß Crescendo.
 ??  ?? Sechs erschwingl­iche Vollverstä­rker, drei waren gut, drei waren geht so.
Sechs erschwingl­iche Vollverstä­rker, drei waren gut, drei waren geht so.
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Burmester 909: Auch heute noch hergestell­t (Mk 5), immer noch teuer

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