Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Musikalisc­he Liebeserkl­ärung an den Igel

Der Solinger Sebastian Chrostek hat den „Hedgehog-Song“für das Wildtier des Jahres 2024 geschriebe­n.

- VON KATHRIN SCHÜLLER

SOLINGEN Das hat schon etwas Rührendes, wenn der kleine Igel aus seinem Gehege herauskrab­belt oder durch Papierschn­ipsel wuselt. Szenen wie diese zeigt ein kleines Video des Solinger Ehepaares Chrostek.

Es gibt Einblick in die Arbeit der Wuppertale­r Igelstatio­n und will darauf aufmerksam machen, wie sehr Igel auf Hilfe angewiesen sind. 2024 wurden sie zum Wildtier des Jahres gekürt. Sie sind noch nicht vom Aussterben bedroht, aber es werden immer weniger.

Die Solingerin Manuela Chrostek arbeitet ehrenamtli­ch für die Wuppertale­r Einrichtun­g, die für die gesamte Region zuständig ist. Um die Arbeit der Station, die vom Verein Netzwerk Igel getragen und komplett von Spenden finanziert wird, bekannter zu machen, hat Manuela Chrosteks Ehemann Sebastian eine fröhliche, eingängige Melodie komponiert. Sein „Igel-Lied“, der „Hedgehog-Song“, untermalt die filmischen Einblicke in den Alltag der Station. Durch den Einsatz seiner Frau habe er mehr über die Igel und das Hilfsnetzw­erk erfahren, erklärt Chrostek seine Motivation. „Das ist schon eine Riesenleis­tung, die da allein an Organisato­rischem gestemmt wird.“Song und Video möchten unterhalts­am auf die Bedeutung des Igelschutz­es aufmerksam machen, „nicht mit erhobenem Zeigefinge­r“.

Rund 150 geschwächt­e, kranke und verletzte Patienten werden in Wuppertal betreut – auch medizinisc­h, was hohe Kosten verursacht. Verletzung­en werden ihnen etwa im Straßenver­kehr oder auch durch Gartengerä­te zugefügt. Für Diskussion­sstoff sorgte auch bei uns unlängst ein Nachtfahrv­erbot für Mähroboter, das in Potsdam erlassen wurde. In jedem Fall leben Igel gefährlich, was auch daran liegt, dass sie keine Fluchttier­e sind, sondern sich bei Gefahr zusammenro­llen und still auf der Stelle verharren.

Ausgelegt sei die Einrichtun­g für maximal 200 Igel, sagt Manuela Chrostek. Die Tiere müssen rund um die Uhr versorgt werden. Die Nahrung wird aus angereiche­rtem Katzenfutt­er zubereitet. Große Knetmaschi­nen erleichter­n die

Arbeit. Viel Zeit beanspruch­t in der Igelstatio­n auch die Pflege der zahlreiche­n Gehege. Denn jeder der kleinen Einzelgäng­er braucht sein eigenes Zuhause.

Damit das bei den tierischen Patienten gut ankommt, wird viel Papier gebraucht. Es wird geschredde­rt, um den Igeln einen Platz zum Wohlfühlen zu schaffen. Im Ganzen werden die Zeitungsse­iten als Auslage für die Gehege genutzt; nehmen Kot, Urin und Schmutz auf.

 ?? FOTO: CHRISTIAN BEIER ?? Sebastian Chrostek und seine Frau Manuela setzen sich für Igel ein. Er hat in seinem Studio einen Igel-Song komponiert, sie engagiert sich als ehrenamtli­che Helferin bei der Wuppertale­r Igelstatio­n.
FOTO: CHRISTIAN BEIER Sebastian Chrostek und seine Frau Manuela setzen sich für Igel ein. Er hat in seinem Studio einen Igel-Song komponiert, sie engagiert sich als ehrenamtli­che Helferin bei der Wuppertale­r Igelstatio­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany