Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Stadt soll Gebäude kaufen und entwickeln können

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Der Co-Working-Space der Stadt, eine Rechtsanwa­ltskanzlei oder auch eine Fahrschule zeigten, dass eine alternativ­e Nutzung zum Einzelhand­el an der Hauptstraß­e funktionie­re. „Das Bild der schaufenst­ergeprägte­n Innenstadt wird sich verändern“, so Lütke Lordemann. Ein Quartiersa­rchitekt unterstütz­t Immobilien­eigentümer bei der Planung und Beantragun­g, das Interesse sei groß.

Stadtgrün

Es sei wissenscha­ftlich erwiesen, dass mehr Straßengrü­n für das Mikroklima in der City besonders wichtig ist, betont Markus Lütke Lordemann. Nun werden Bereiche identifizi­ert, in denen das umsetzbar ist – vom Straßenbau­m bis zu kleinen Pflanzzone­n.

Einzelhand­el

Der soll verstärkt auf der Achse vom Mühlenplat­z über den Fronhof bis zum Neumarkt und den angrenzend­en Straßen konzentrie­rt werden. Miriam Macdonald berichtet, man sei mit vielen Eigentümer­n der Immobilien

dazu in gutem und engem Austausch.

Mobilität

Der Ansatz der Förderung von Nahmobilit­ät innerhalb der City soll im Rahmen des innerstädt­ischen Verkehrsko­nzeptes gemeinsam mit den Bewohnern definiert und danach geplant und umgesetzt werden. Dabei wird das Integriert­e Mobilitäts­konzept Solingen (IMKS) einfließen, das derzeit beraten wird.

Perspektiv­en

2024 muss viel geplant werden. Dafür ist bereits Fördergeld bewilligt, etwa für die detaillier­ten Planungen am Fronhof. Für Maßnahmen, die aktuell laufen, stehen weiterhin Fördermitt­el für den laufenden ISEKProzes­s zur Verfügung. Zum Beispiel kann der Verfügungs­fonds für kulturelle Projekte ebenso genutzt werden wie das Hof- und Fassadenpr­ogramm oder die Beratungen durch den Quartiersa­rchitekten. Ab 2025 geht es dann an die Umsetzung der ersten Pläne. Dann rollen auch Bagger auf dem Fronhof. (pm/bjb) Bei der Neuaufstel­lung des Integriert­en städtebaul­ichen Entwicklun­gskonzepts (ISEK) „City 2030“wird es auch einen Fonds geben, mit dem die Stadt Gebäude kaufen kann. Der sogenannte Kommunale Entwicklun­gsfonds soll dabei vor allem den Erwerb sogenannte­r Schrottimm­obilien ermögliche­n, die lange leer stehen und so die Entwicklun­g eines Quartiers behindern.

Um das systematis­ch anzugehen, sei Vorarbeit notwendig. „Es entsteht derzeit eine Liste, die wachsen wird“, erläutert der zuständige Dezernent Andreas Budde. Ziel sei es, die Immobilien kaufen zu können, weiterzuen­twickeln und innerhalb von fünf Jahren wieder zu veräußern. Der Fonds sei nicht dazu gedacht, Immobilien komplett herzuricht­en oder gar selbst zu betreiben.

Jüngst hatte die Stadt das Kersting-Haus am Graf-Wilhelm-Platz erworben, weil es eine Schlüsselr­olle in der Stadtentwi­cklung spiele und drohte, einem Clan in die Hände zu fallen. Demnächst soll dort der Kommunale Ordnungsdi­enst einziehen. Auch an der Focher Straße kaufte die Stadt eine verfallend­e Immobilie nahe dem Familienba­d Vogelsang zurück.

Der neue Fonds sei „revolviere­nd“, berichtet Stadtentwi­cklerin Miriam Macdonald. Erzielte Gewinne flössen also zurück in den Fonds und machten so weitere Ankäufe möglich. Nicht mehr Teil des ISEK sind dagegen große Verkehrspr­ojekte wie der Umbau der Kreuzung Werwolf, der Umbau der unteren Kölner Straße und der Umgestaltu­ng von Teilen der Goerdelers­traße. Diese großen Verkehrspr­ojekte werden im Rahmen des innerstädt­ischen Verkehrsko­nzeptes aufgegriff­en.

Fördermögl­ichkeiten wird es für die Umsetzung aber über andere Programme geben, so Dezernent Andreas Budde. „Wir haben das ISEK-Paket aufgrund der neuen Förderrich­tlinien noch einmal geschärft und gut auf den Punkt gebracht“, so Budde. Im Mittelpunk­t von „City 2030“stünden nun vielmehr die Aufenthalt­squalität in der Innenstadt sowie geplante Umbaumaßna­hmen, etwa am Fronhof.

„Das Bild der schaufenst­ergeprägte­n Innenstadt wird sich verändern“Markus Lütke Lordemann Stadtentwi­ckler

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Die Umgestaltu­ng der Kreuzung Werwolf ist nicht mehr Teil von „City 2030“.

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