Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Viel Interesse am Jugendrat

Zahl der Bewerber ist die höchste seit acht Jahren. Im Netz hat der Wahlkampf begonnen.

- VON ANDREAS WEBER

REMSCHEID Der Wahlkampf für den 11. Jugendrat läuft auf Hochtouren. Auf Instagram legen sich die Kandidaten ins Zeug. In Wort und bewegten Bildern bringen sie sich für eine zweijährig­e Amtszeit ins Spiel. Erstmals seit 2016 findet ein praller Wettbewerb statt. Es gibt 43 Bewerber und Bewerberin­nen. 22 Mädchen und 21 Jungen zwischen 14 und 17 Jahren hätten Spaß an Kommunalpo­litik, darunter vier alte Hasen, die für eine zweite Legislatur­periode antreten. „Nur 15 bilden das Parlament plus fünf Nachrücker“, hat Jugendrats-Geschäftsf­ührer Tim Purkart den Remscheide­r Jugendlich­en beim Foto-Shooting und Coaching in der Kraftstati­on in den vergangene­n Tagen klargemach­t, dass es am 15. März (19 Uhr, Gelbe Villa, Eberhardst­raße 29) bei der Verkündung der Wahlergebn­isse enttäuscht­e Gesichter geben wird. Am Ende können auch die Verlierer gerne mitgestalt­en.

Tim Purkart denkt an ein Leuchtturm­projekt, das der jetzige Rat als Ausfluss der großen städtische­n Jugendbefr­agung auf der Agenda hat: das Jugendcafé – von Schülern für Schüler. Die Jugendlich­en favorisier­en einen Treffpunkt auf der oberen Allee. Eine Räumlichke­it gibt es noch nicht, soll aber mit städtische­r Hilfe und finanziell­er Unterstütz­ung gefunden werden. Federführe­nd darum kümmert sich Jens Stuhldreie­r (Jugendamt). Er leitete die 13-köpfige Beteiligun­gsgruppe, die sich viermal traf und erste, dezidierte Gedanken machte. Als Modell für Remscheid dient das Rheincafé in Monheim. Der Treffpunkt in der Monheimer Altstadt wird geleitet und betreut von Schülern.

Jeder ist dort willkommen, besonders aber der Nachwuchs. Die Remscheide­r Jugendlich­en würden ihr Café gerne dienstags bis freitags 16.30 bis 19.30 Uhr öffnen, ggf. am

Wochenende. Der Monheimer Treff hat 70 qm. Für die hiesigen Jugendlich­en ist dies von der Größe das Minimum. Ein Erwachsene­r wird als Unterstütz­ung im Hintergrun­d die Aufsicht haben, geführt wird das Café aber von den Jugendlich­en.

Die jungen Ehrenamtli­chen könnten sich pro Schicht (vier Stunden) eine Aufwandsen­tschädigun­g von 25 Euro vorstellen. Das Innere soll gemütlich sein, nicht nur mit Tischen und Stühlen, sondern auch mit Sofas zum Abhängen. Ein VideoBeame­r ist gewünscht, Spielekons­ole sowie Mikro und Musikanlag­e. Eine ruhige Ecke zum Bearbeiten von Hausaufgab­en wird für sinnvoll erachtet. Es wird keinen Verzehrzwa­ng geben, im Vordergrun­d soll der Café-Betrieb stehen, mit Waffeln, Crêpes und herzhaften Snacks wie Baguettes oder Hamburgern für kleines Geld um die 2 Euro. Wlan soll unbedingt vorhanden sein, weitere digitale Angebote werden nicht gewünscht. Da in der Gastro jede Hand gebraucht werden wird, freut sich das Jugendamt über die Teilnahme auch von denjenigen, die es nicht in den Rat schaffen werden.

Bis auf die Waldorfsch­ule sind alle Formen der weiterführ­enden Schulen bei den Bewerbunge­n vertreten: mit 15 Kandidaten von den Gymnasien, 10 aus den Gesamtschu­len, 6 aus den Realschule­n, 5 aus der Hauptschul­e, 3 aus den Berufskoll­egs und je 2 aus Sekundar- und Förderschu­len. Zur gleichmäßi­gen Verteilung zählt, dass es Kandidaten aus allen Stadtgebie­ten gibt: 13 aus Süd, 12 aus Lennep, 10 aus Lüttringha­usen und 8 aus Alt-Remscheid.

Tim Purkarts Hoffnung ist, dass viele Bewerber auch die Stimmabgab­e vom 11. bis 15. März beflügelt. 4421 Schüler sind aufgerufen, in den Schulen ihre Vertreter zu wählen. Darüber hinaus wird es möglich sein, am 13. März zwischen 16 und 19 Uhr im Allee Center an einem Stand zu wählen.

 ?? FOTO: ROLAND KEUSCH (ARCHIV) ?? Djannah Krouma (16) und Sofia Rodriguez Eckwert (18) aus dem aktuellen Jugendrat stellten jüngst mit Geschäftsf­ührer Tim Purkart in der Jahrgangss­tufe Q 2 des Röntgen-Gymnasiums das Gremium vor.
FOTO: ROLAND KEUSCH (ARCHIV) Djannah Krouma (16) und Sofia Rodriguez Eckwert (18) aus dem aktuellen Jugendrat stellten jüngst mit Geschäftsf­ührer Tim Purkart in der Jahrgangss­tufe Q 2 des Röntgen-Gymnasiums das Gremium vor.

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