Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Modric führt Kroatien mit Zaubertor ins EM-Achtelfina­le

- VON BENEDIKT VON IMHOFF UND ROBERT SEMMLER

(dpa) Auch dank eines Zaubertors von Luka Modric hat sich Kroatien ins Achtelfina­le der Fußball-EM gerettet und den schottisch­en Vorrunden-Fluch verlängert. Nach einem herrlichen Schlenzer des einstigen Weltfußbal­lers zur Führung gewann der Vizeweltme­ister am Dienstagab­end in Glasgow 3:1 (1:1) im letzten Vorrundens­piel beider Teams in der Gruppe D. Für das Weiterkomm­en unter die letzten 16 brauchten beide jeweils einen Sieg. Nikola Vlasic (17.), Modric (62.) und Ivan Perisic (77.) sorgten dafür, dass Schottland weiterhin auf den erstmalige­n Einzug in die K.o.-Runde bei einem großen Turnier warten muss. Das erste schottisch­e Turnier-Tor durch Callum McGregor (42.) war zu wenig.

Beim Mit-Gastgeber ersetzte Stuart Armstrong Shootingst­ar Billy Gilmour nach dessen positivem Corona-Test. Der Fall hatte den Kroaten im Vorfeld Sorgen bereitet. Etwa 12.000 Zuschauer sorgten im Hampden Park schon vor dem Anpfiff für eine beachtlich­e Stimmung, die der Bedeutung der Partie angemessen war.

Die Euphorie unter den sangesfreu­digen Fans war nach dem 0:0 bei Erzrivale England spürbar.

Die von Real-Star Modric dirigierte­n Kroaten gingen eher überrasche­nd in Führung: Perisic setzte sich im Kopfballdu­ell durch, seine Ablage verwertete Vlasic per Flachschus­s. Mit der Führung im Rücken kontrollie­rten die cleveren Kroaten zunehmend Ball und Gegner. Nur mit Fehlern brachten sie die Schotten gelegentli­ch ins Spiel – wie vor dem 1:1: Domagoj Vida klärte direkt vor die Füße von McGregor, der flach aus 17 Metern einschoss.

Unter dem Druck des Gewinnenmü­ssens verstärkte­n die Kroaten nach der Pause ihre Bemühungen. Mit Einsatz und Physis versuchten die Schotten, die fußballeri­schen Nachteile wettzumach­en – doch beim wunderbare­n Außenrist-Schlenzer des 35 Jahre alten Modric von der Strafraumg­renze waren sie nur staunende Zuschauer. Der Kapitän leitete mit einem Eckball auch die Entscheidu­ng ein, der Kopfball von Ex-Bundesliga­profi Perisic passte ganz genau und bescherte den Kroaten sogar noch den Sprung auf den zweiten Platz in der Gruppe.

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