Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Kinder unterstützen Fauna und Vogelpark
Selbstgebundene Blumensträuße, Popcorn und Zuckerwatte wurden zu Verkaufsschlagern.
Dass so viel Geld zusammenkommen würde, hätten Lisbeth Rau (11), Fia Appelt (10), Lene dell’Arciprete (11) und Luise Jörgens (12) nicht gedacht: 112 Euro konnten sie vor einigen Tagen als Spende in den Vogelpark bringen. Das war der Erlös ihres Blumenverkaufsstandes, den die jungen Aufderhöherinnen spontan in der Siedlung Börkhauser Feld aufgebaut hatten.
„Vielleicht haben andere Kinder auch Lust, so etwas zu initiieren“
Lene 11 Jahre
Sie hatten sich das leergeräumte Carport von Lenes Familie mit Camping-Tischen hergerichtet und damit schnell für Aufmerksamkeit in der Nachbarschaft gesorgt. Gepflückte Wiesenblumen wurden mit gekauften Rosen und Tulpen zu hübschen Sträußen gebunden, die schnell dankbare Abnehmer fanden. „Viele Leute haben uns etwas abgekauft. Und die meisten wollten ihr Wechselgeld gar nicht haben, sondern haben es gespendet, als wie erzählt haben, dass wir für den Vogelpark sammeln“, sagt Lisbeth.
Aktuell liegt in der rosa Pappschachtel, die den Mädchen als Kasse dient, wieder Geld. Denn weil die Resonanz so überaus positiv war, startete das weibliche Power-Quartett am vergangenen Wochenende gleich die zweite Runde, diesmal mit selbst gemachtem Popcorn und Zuckerwatte. Dafür hatten die Familien der vier das nötige Equipment zur Verfügung gestellt, so dass vor Ort ein bisschen Kirmes-Atmosphäre entstand, die Nachbarn und Passanten anlockte.
Auch beim zweiten Mal kam eine nennenswerte Summe zusammen; wieder wurde über den Verkaufspreis hinaus gespendet. Der Gewinn dieser Aktion ging jetzt an die Fauna: 150 Euro wurden von den vieren nach Gräfrath gebracht. „Wir hatten in der Zeitung gelesen und im Radio gehört, dass die beiden Tierparks augenblicklich schwer zu kämpfen haben, weil über Monate wegen Corona keine Besucher kommen durften“, sagt Luise. „Aber Futter muss ja trotzdem gekauft werden, deshalb haben wir uns überlegt, wie wir Geld für sie zusammenkriegen könnten.“Schließlich waren alle vier Mädchen selbst immer gerne in der Faune und im Vogelpark zu Besuch – als sie noch ein bisschen jünger waren. „Sowohl mit der Grundschulklasse als auch mit unseren Eltern“, sagt Fia, die sich, wie ihre Freundinnen auch, gerne an Lamas, Ziegen & Co. aber auch an Kiosk und Spielplatz erinnert.
Übrigens kann sich das erfolgreiche Glückskleeblatt gut eine dritte Folge ihrer Verkaufsreihe für den guten Zweck vorstellen. Noch aber seien die Ideen, was man dann zum Verkauf anbieten könnte, noch nicht ausgereift. Begrüßen würden sie es, wenn ihre Aktionen Schule machten.
„Vielleicht haben andere Kinder ja auch Lust, so etwas zu initiieren“, sagt Lene. „Sowohl der Vogelpark als auch der Fauna freuen sich immer über Spenden in diesen Zeiten.“