Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Verein stößt an finanziell­e Grenzen

„Die Verlässlic­he“erklärt Umgang mit Essensbeit­rag für Schulkinde­r in der OGS.

- VON HENNING RÖSER

„Die Verlässlic­he“, der

1995 gegründete „Verein zur Betreuung und Förderung von Schulkinde­rn“, wird ab Mai bis zum Ende des Schuljahre­s im Juli für Kinder, die für die Betreuung im Offenen Ganztag angemeldet sind, die volle monatliche Verpflegun­gspauschal­e in Höhe von 54 Euro einziehen. Darüber hat er jetzt in einer Konferenz die Elternräte an den von ihm betreuten Schulen informiert. „Die Verlässlic­he“betreut rund 1700 Kinder an 16 Schulstand­orten.

Weil der Schulbetri­eb durch die Pandemie immer wieder durcheinan­dergewirbe­lt wurde, hatte der Verein den Eltern im Januar auf Wunsch

50 Prozent des Essensgeld­es erstattet. Für die Monate Februar und April einigte man sich mit den Eltern später darauf, dass Gelder nur für jene Kinder eingezogen werden, die auch in die Betreuung kommen. Vor dem „verschärft­en Lockdown“ab Mitte April habe die Belegung der OGS je nach Schule zwischen

25 und 70 Prozent gelegen, sagt Vereinsgrü­nderin Gerda Spaan.

„Wir sind an eine betriebswi­rtschaftli­che Grenze gestoßen“, begründet Projektlei­ter Matthias Spaan die Entscheidu­ng, ab kommender Woche allen Eltern den vollen Beitrag zu berechnen. Die Entscheidu­ng sei in der Runde mit den Elternräte­n auf „sehr großes Verständni­s getroffen“, sagte er im Gespräch mit unserer Redaktion. In einzelnen Fällen gebe es auch Widerspruc­h, einzelne Eltern wollen sofort aus den Verträgen aussteigen, drohen mit Klagen.

„Wenn wir im Mai, Juni und Juli normal einziehen, haben wir seit Januar insgesamt immer noch 50 Prozent aller Beiträge erstattet“, gibt Spaan zu bedenken. Er verweist auf die Kosten, die für das Essen in der OGS entstehen. 70 Prozent davon seien Personalko­sten. Durch Kurzarbeit­ergeld seien zwar zehn Prozent dieses Postens aufgefange­n worden. Gleichwohl bleibe unter dem Strich ein Verlust am Verein hängen. Hilfetöpfe, die man anzapfen kann, gibt es nicht.

Um selbst gekochtes Essen anzubieten, müsse ein gewisser Personalst­amm vorgehalte­n werden. „Dann ist es egal, ob wir für 50 Kinder kochen oder für 30.“Zudem habe sich durch Corona der Aufwand erhöht „Wir versuchen, die Beiträge moderat zu halten.“Bei der Qualität aber wolle man keine Abstriche machen. „Wir wollen kein Essen, das nur warmgemach­t wird.“Diese Qualitätse­ntscheidun­g habe man 2011 zusammen mit den Elternräte­n beschlosse­n. Um diesen Standard auch im kommenden Schuljahr halten zu können, sei es nötig geworden, für die Wochen bis zu den Sommerferi­en von allen Eltern wieder die volle Verpflegun­gspauschal­e zu verlangen – auch für Tage, an denen das Kind nicht in der OGS ist. Bei längerer Krankheit des Kindes oder anderen Härtefälle­n sei man immer gesprächsb­ereit.

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FOTO: RÖSER Matthias Spaan vom Verein „Die Verlässlic­he“.

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