Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Hier werden Leckereien mit viel Liebe „hofgemacht“
Ann-Kathrin Lesche hat ihre Leidenschaft zum Teilzeitjob gemacht. In der eigenen Marmeladenküche stellt sie unter anderem Aufstriche und Liköre her.
Regionalität liegt voll im Trend. Und regionaler und natürlicher als selbst hergestellte Produkte mit Gemüse und Früchten aus dem heimischen Garten geht es nicht. Für Ann-Kathrin Lesche ist das eine wahre Leidenschaft. Vor zwei Jahren hat sie mit „Hofgemacht“ihr Hobby zum Teilzeitberuf mit eigener Marmeladenmanufaktur gemacht. Damit ist sie sehr erfolgreich: Neben dem Verkaufsschrank auf dem eigenen Hof an der Stadtgrenze zu Wuppertal verkauft sie inzwischen ihre Produkte regelmäßig auf dem Remscheider Wochenmarkt. Seit kurzem gibt es zudem einen Online-Shop.
Dass „Hofgemacht“so einschlagen würde, damit hatte Lesche nicht gerechnet. Hauptberuflich arbeitet sie bei der Stadtsparkasse Remscheid. Nebenher hat sie angefangen, Fruchtaufstriche, Sirup, Chutneys, Essig oder auch Saft und Likör in Handarbeit herzustellen. Die Zutaten, dazu zählen neben Gemüse und Früchten auch Kräuter,
stammen zum größten Teil aus dem eigenen Anbau auf dem Hof in Kleinsporkert. Der war bis in die 50er-Jahre noch ein Milchviehbetrieb.
Nun ist er Standort der „Hofgemacht“-Manufaktur. Von den Sträuchern und Bäumen wird von Hand geerntet, dann verlesen und verarbeitet. Andere Zutaten werden regional dazu gekauft. Die ersten Gläser hat Lesche 2018 auf dem Lüttringhauser Weihnachtsmarkt verkauft. Das war so erfolgreich, dass im Jahr darauf die Entscheidung zur Einrichtung einer kleinen Manufaktur mit einer eigenen Marmeladenküche fiel.
Wie das Einkochen funktioniert, hat Lesche von ihrer Oma gelernt. Viele der Rezepte stammen noch aus Omas Rezeptbuch. Einiges davon hat Lesche inzwischen ergänzt oder leicht abgewandelt – aus Lust am Ausprobieren. Dabei entstehen ungewöhnliche Zusammenstellungen wie etwa Ananas-Minze- oder Mango-Möhre-Orange-Fruchtaufstrich.
Diese ungewöhnlichen Kombinationen ziehen viele Leckermäuler
an. „Viele Kunden kochen selbst ein, probieren bei uns aber dann Dinge, die sie sich selbst noch nicht getraut haben“, sagt die „Hofgemacht“-Inhaberin. Normalerweise bietet Lesche ihre Produkte auch auf verschiedenen Märkten in der Region an, unter anderem auf dem Herbst- und Bauernmarkt oder anderen Eventmärkten. Durch die Corona-Pandemie fiel diese Option jedoch weg.
Angeregt durch das Beispiel der Gastronomen Markus Kärst und Tobias Riemann, ist sie nun seit fast einem Jahr einmal im Monat mit einem Stand auf dem Remscheider Wochenmarkt zu finden. Dort kann sie die ganze Bandbreite ihres Sortiments präsentieren. Dazu zählen auch Geschenksets wie jetzt zu Ostern, die die Kunden auch individuell zusammenstellen können. Sowohl beim Verkaufsstand, als auch bei der Produktion erhält die junge Unternehmerin viel Unterstützung von Familie und Freunden. „Ohne die ginge es gar nicht“, zeigt sie sich dankbar. Eine fleißige Helferin ist Sparkassen-Kollegin und Freundin Ann-Kristin Soppa. „Die Arbeit ist gesellig und es ist schön zu sehen, dass das, was man produziert hat, auch Anklang findet“, sagt Soppa.
Auch bei der Erstellung der neuen Homepage gab es Unterstützung.
Die Webseite hat das Team in Eigenregie aufgebaut. Übersichtlich können sich Interessierte hier ein Bild vom Sortiment machen und auch bestellen. Entweder können die handgemachten Leckereien auf dem Hof abgeholt werden oder man lässt sie sich zuschicken. „Der Shop ist letztlich die logische Konsequenz gewesen, um ‚Hofgemacht‘ weiterzuentwickeln“, sagt Lesche.
Den Verkaufsschrank gibt es weiterhin zusätzlich. Er werde viel von Stammkunden oder Wanderern genutzt. Auch leere „Hofgemacht“-Gläser können über den Schrank problemlos wieder zurückgegeben werden.
Markt Am Ostersamstag, 3. April, ist Hofgemacht wieder auf dem Remscheider Wochenmarkt dabei.
Online-Shop www.hofgemacht-wuppertal.de
Verkaufsschrank mit Vertrauenskasse, Kleinsporkert 33, 42287 Wuppertal, wird von Früh- bis Spätsommer regelmäßig gefüllt.