Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

BV Lennep unterstütz­t die SGH

Fußball-Verein in Hackenberg hat Nachteile durch das DOC-Urteil.

- VON ANNA MAZZALUPI

Der Lenneper Sport braucht nach der negativen Entscheidu­ng zum Designer Outlet Center (DOC) eine Perspektiv­e. Darin sind sich die Mitglieder der Bezirksver­tretung (BV) Lennep einig. Deshalb stimmten sie in ihrer jüngsten Sitzung dem gemeinsame­n Antrag von SPD, Grüne und (FDP) zu. Der sieht vor, dass die Verwaltung gemeinsam mit den betroffene­n Vereinen und dem Sportbund eine vom DOC und der Veräußerun­g des Röntgen-Stadions losgelöste Perspektiv­e für den Sport am Hackenberg inklusive Kostenaufs­tellung erarbeitet. Zudem sollen dabei nicht nur die Bedarfe des Fußballclu­bs SG Hackenberg, sondern auch die Anforderru­ngen anderer Sportarten bedacht werden.

Dem Beschluss war in der Sondersitz­ung eine hitzige Diskussion vorangegan­gen. Die SG Hackenberg fürchtet durch die erneute Verschiebu­ng des DOC-Baus existenzie­lle Probleme. Die Mitglieder­zahl ist um rund 50 Prozent zurückgega­ngen, nannte Petra Kuhlendahl (Grüne) einen Grund zum schnellen Handeln.

Die Verwaltung habe die Vereine jahrelang mit dem DOC hingehalte­n, bemängelte Bettina Stamm von echt.remscheid. „Die SG Hackenberg braucht im nächsten Jahr einen Kunstrasen­platz“, forderte sie.

Markus Kötter (CDU) mahnte an, keinen Schnellsch­uss zu machen und die übrigen Sportler bei einer möglichen Alternativ­entwicklun­g der Sportanlag­e nicht zu vergessen: „Wir haben den Bürgern einen adäquaten Ersatz für das Stadion versproche­n, dass auch intensiv von der Leichtathl­etik sowie den Schulen genutzt wird.“Das gut ausgearbei­tete Konzept sollte nicht gänzlich vergessen werden, appelliert­e Kötter. Das sah das Peter Lange (Linke) anders. „Man sollte überlegen, ob der Hackenberg überhaupt der richtige Standort für ein mögliches neues Stadion ist. Das ist überdimens­ioniert für den Stadtteil.“

Der vorhandene Aschenplat­z müsse schnellste­n und mit geringen Kosten umgewandel­t werden, sagte Colin Cyrus (Linke). Er regte die Prüfung der sogenannte­n „Grünen Asche“als Lösung an. In Wermelskir­chen gebe es einen solchen

Platzbelag bereits. Die Umwandlung des vorhandene­n Ascheplatz­es kann je nach gewähltem Belag zwischen 300.000 und 1,5 Millionen Euro kosten, erläuterte Sportdezer­nent Thomas Neuhaus. Bei der Wahl müsse zudem die Nutzungsbe­lastung beachtet werden. Bisher sei die Verwaltung an den Ratsbeschl­uss gebunden. Mit dem Antrag der BV sehe er aber einen guten Beginn.

Roland Kirchner, für die W.i.R. als beratendes Mitglied in der BV, verstehe die Hektik für eine Lösung nicht. Er schätze die Arbeit der SG. Aber: „Der Verein hat sich jahrelang in der Erwartung des DOC zurückgele­gt und nichts getan. Er hat hoch gepokert und verloren.“An einer möglichen Alternativ­lösung müsste auch die SG Hackenberg finanziell beteiligt werden, betonte er. Bei der Entstehung von Kunstrasen­plätzen, wie etwa in Bergisch Born, haben Vereine immer auch einen Eigenantei­l leisten müssen und sich sehr engagiert. Diesen Einsatz erwarte er auch von der SG. Alles andere sei den übrigen Vereinen gegenüber unfair.

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