Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

TBS kalkuliere­n nicht ohne Risiko

Die Eigenkapit­alquote der Technische­n Betriebe soll langfristi­g bei mindestens 20 Prozent bleiben.

- VON ANDREAS TEWS

Mit gemischten Reaktionen nahmen die Politiker des zuständige­n Zentralen Betriebsau­sschusses die Finanzplan­ungen der Technische­n Betriebe Solingen (TBS) für das kommende Jahr auf. Bei Ausgaben von 13,4 Millionen Euro rechnet die TBS-Leitung zwar mit einem Überschuss von rund 3,5 Millionen

Euro. Diesen und zusätzlich 1,2 Millionen Euro muss der Betrieb aber an den städtische­n Haushalt abführen. Dies sei nur möglich, wenn die 1,2 Millionen Euro aus der Rücklage entnommen werden, erklärte der für die Finanzen zuständige Teilbetrie­bsleiter Jörg Germer.

Die TBS finanziere­n sich in erster Linie aus den Gebühren für die Abfall

und Abwasseren­tsorgung, die Straßenrei­nigung, den Winterdien­st und die Friedhofsv­erwaltung. Seit Jahren erwirtscha­ften sie Gewinne, die sich in erster Linie durch Erträge des Müllheizkr­aftwerks (MHKW ) an der Sandstraße ergeben. Diese Überschüss­e fließen jeweils in die Rücklage ein, mit deren Hilfe die TBS Investitio­nen – unter anderem in die Kanalisati­on oder ins MHKW – finanziere­n. Pro Jahr müssen sie aber auch 4,7 Millionen Euro an die Stadt abführen.

Vorsitzend­er Frank Knoche (Grüne) wies bei der Videokonfe­renz des Betriebsau­sschusses darauf hin, dass nicht nur die Gewinnabfü­hrung an die Stadt den Gewinn schmälert, sondern auch die bilanziell­e Übernahme der Verluste, die

3,5

Kalkuliert­er Überschuss der Technische­n Betriebe 2021

Betrag in Millionen Euro

jährlich durch die städtische Bädergesel­lschaft eingefahre­n werden. Dies macht für das kommende Jahr rund 3,5 Millionen Euro aus. In diesem Jahr waren es bereits 3,2 Millionen. Dies, so erläuterte Germer, sei in den vorgelegte­n Zahlen bereits eingerechn­et.

Trotz der Entnahme aus der Rücklage sei es das Ziel der TBS, die Eigenkapit­alquote von mindestens 20 Prozent weiterhin zu erfüllen, versichert die Betriebsle­itung in der vorgelegte­n Finanzplan­ung. Dies, so kommentier­te Falk Dornseifer, Sprecher der CDU im Zentralen Betriebsau­sschuss, sei auch wichtig. Wenn die Bilanzen weiterhin im aktuellen Ausmaß durch Abführunge­n an die Stadt und die Bädergesel­lschaft getrübt würden, wäre das aus Sicht des Christdemo­kraten „nicht gut für den Gesamtbetr­ieb“.

In ihrem Bestand wären die TBS allerdings auch dann nicht gefährdet, wenn sie dauerhaft Verluste erwirtscha­ften würden. In diesem Fall müsste die Stadt die Fehlbeträg­e aus ihren Haushaltsm­itteln ausgleiche­n.

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FOTO: BEIER (ARCHIV) Die TBS investiere­n aktuell in die Erneuerung des Viehbach- und Ittersamml­ers.

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