Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Dohrmann soll provisorische Fahrbahn über Kirmesplatz bauen
LENNEP Wenn nichts Unvorgesehenes dazwischen kommt, wird heute eine Unterschrift unter einen Vertrag gesetzt, die bei vielen Remscheidern für Erleichterung sorgen wird. DerVertrag regelt die Auftragsvergabe für den umfangreichen Ausbau der Kreuzung Ringstraße/Rader Straße. Und die Unterschrift stammt von der Baufirma Dohrmann.
„Im Zuge der Ausschreibung für den Ausbau sind vier ernstzunehmende Angebote eingegangen. Auftragnehmer für die Arbeiten an der Kreuzung wird die Firma Dohrmann“, verkündete Michael Zirngiebl, Chef der Technischen Betriebe Remscheid (TBR), in der Sitzung der Bezirksvertretung Lennep am Mittwochabend. Und er verhehlte dabei nicht, dass er froh sei, „dass Dohrmann das Rennen gemacht hat“.
Die Remscheider Baufirma gilt als „Retterin der Trecknase“. Sie war an der Großbaustelle eingesprungen, nachdem die Stadt den Vertrag mit einer Hildener Firma wegen Pfusch am Bau gekündigt hatte. Dohrmann brachte die Arbeiten zuverlässig und schnell zu Ende – und genießt nicht nur deshalb großes Vertrauen bei den Remscheidern.
Das macht Hoffnung, dass auch das Großprojekt an der Ringstraße/ Rader Straße möglichst reibungslos abgewickelt wird. Finanziell sieht es diesbezüglich jedenfalls gut aus, berichtete Zirngiebl: „Wir bewegen uns mit der Vergabe absolut in dem Kostenrahmen, den wir uns vorgenommen haben.“Rund 4,5 Millionen Euro soll der Ausbau kosten, mit dem die Kreuzung auch mit Blick auf die zu erwartenden Besucher des geplanten Designer-Outlet-Centers an dieVerkehrsbelastung angepasst werden soll. Einen Großteil davon trägt das Land.
Bevor aber zusätzliche Fahrbahnen und Abbiegespuren den Knotenpunkt entlasten, kommt es zu umfangreichen Umleitungen und ganz sicher auch zu Verkehrsbehinderungen. Eine Schlüsselfunktion kommt ab Mitte beziehungsweise Ende Mai dem Kirmesplatz zu. Bis dahin soll auf ihm eine provisorische Fahrbahn entstanden sein, die Teil eines großen Kreisverkehrs wird.
Denn: Die Ringstraße ist im Zuge der Bauarbeiten eine Einbahnstraße – und dient lediglich den Verkehrsteilnehmern aus Richtung Trecknase als Strecke. Wer aber aus Richtung Lüttringhausen kommt und den Knotenpunkt ansteuert, der wird über den Kirmesplatz geleitet. Von dort geht es entweder nach links in Richtung Radevormwald – oder nach rechts über die Wupper- und Kölner Straße zur Trecknase. Auch aus Richtung Rade führt die Verkehrsregelung zu erheblichen Änderungen: Die Autofahrer haben an der Kreuzung ab Mitte/Ende Mai keine andere Wahl als nach rechts abzubiegen – um anschließend entweder die Umleitung über Kirmesplatz oder geradeaus Lüttringhausen anzusteuern.
Gunter Breidbach, zuständiger Abteilungsleiter bei den TBR, erwartet ein Bauprojekt, das noch komplizierter wird als die Umgestaltung der Trecknase. „Insbesondere in der ersten Woche wird es haarig.“Denn klar sei, dass sich die Autofahrer erst einmal an die veränderten Gegebenheiten gewöhnen müssten. Im Oktober 2020 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Der Schwerlastverkehr wird bis dahin großräumig umgeleitet und soll nach Möglichkeit nicht über dieWupper- und Kölner Straße zur Trecknase fließen. Die Erfahrung lehrt jedoch, dass sich nicht jeder Lkw-Fahrer an den Hinweisschildern orientiert.“