Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Setzte nicht zum Höhenflug an
Während sich der erste Teil der neuen Reihe „Gipfelstürmer – Das Berginternat“ums Mountainbiken gedreht hatte, wurde in „Flieg, Liv,
(Vortag, 20.15 Uhr, ZDF) nun die nächste Sportart des Internats Schloss Bergbrunn behandelt: der Weitsprung. Dabei stand die 16-jährige Liv Sellmann (Nadja Sabersky) im Mittelpunkt des Geschehens, die zwischen Matheprüfungen, sportlichen Wettkämpfen und Problemen mit ihrem Freund ins Straucheln geriet. Auch der Zuschauer verlor sich schon bald im Chaos der zahlreichen Handlungsstränge, die es allerdings trotz ihrer unterschiedlichen Geschehnisse nicht schafften, das Interesse zu wecken. So wünschte man sich von den Drehbuchautorinnen, näher auf Livs Dilemma einzugehen und nicht nur an der Oberfläche zu kratzen. Stattdessen jagte eine „überraschende“Wendung die nächste, was lediglich neue Aspekte zu Livs Problemen hinzufügte, diese aber viel zu flüchtig und unübersichtlich behandelte. Dieser Kritikpunkt traf auch auf das Liebesleben der eigentlichen Hauptfigur Nele Seitz (Maya Haddad) zu, die zwischen zwei attraktiven Männern stand, die beide großes Interesse an ihr hatten. Was im Endeffekt dabei rauskam und wessen Gefühle sie nun tatsächlich erwiderte, verlief wie so viele andere Aspekte des Films im Sand. Als Zuschauer stellte man sich daraufhin die Frage, ob diese romantischen Szenen in dem bereits viel zu überladenen Film überhaupt nötig gewesen wären. Es bleibt abzuwarten, ob die angekündigten Folgen „Normal ist anders“und „Dabei sein ist alles“, die sich momentan noch in den Dreharbeiten befinden, mehr überzeugen können. (ar)