Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Mobile Redaktion in Lennep zu Gast

Beherrsche­nde Themen bei der Mobilen Chefredakt­ion waren das geplante Outlet-Center und die Entwicklun­g der Altstadt.

- VON HENNING RÖSER, CHRISTIAN PEISELER (TEXT) UND JÜRGEN MOLL (FOTOS)

Viele Themen rund um den Stadtteil wurden auf dem Wochenmark­t mit Vertretern der Bergischen Morgenpost angeregt diskutiert.

Ergänzt um das gelbe Pagodenzel­t der Mobilen Chefredakt­ion der Bergischen Morgenpost war am späten Mittwochvo­rmittag der Wochenmark­t in der Lenneper Altstadt. Bei Schwarzbro­t und Kaffee nutzten viele Besucher die Gelegenhei­t, mit dem stellvertr­etenden Chefredakt­eur der Rheinische­n Post, Horst Thoren, und dem Leitenden Regionalre­dakteur für das Bergische

„Was passiert denn in Lennep, wenn das DOC nach fünf Jahren

dicht macht?“Heike Koch Lenneperin

Land, Guido Radtke, ins Gespräch zu kommen. Passend zum Frühlingss­tart verteilte Horst Thoren gelbe Rosen an die Gäste. Auch die Stoff-Einkaufsta­schen mit dem Motto „Mein Herz schlägt Bergisch“waren begehrt.

Wichtiges Gesprächst­hema war das gleich neben der Altstadt geplante DOC. Elisabeth Pfordt hat ihr Modegeschä­ft im historisch­en Stadtkern im vergangene­n Jahr geschlosse­n, hofft aber auch für alle anderen Geschäftsa­nlieger, dass die Stadt das Klage-Verfahren übersteht und das Center kommt. Die Belebung sei wichtig für die Altstadt. Als großes Problem für die Geschäftsa­nlieger sieht sie schon seit längerem die vielen Baustellen für die schon Kanalbau- und Leitungsar­beiten an.

Ein Thema, auf das auch Bezirksbür­germeister Markus Kötter (CDU) häufig angesproch­en wird. Kötter wies darauf hin, dass nach dem Abschluss der Arbeiten für viele Jahre Ruhe herrschen soll. Danach gelte erst einmal ein so genanntes Aufbruchve­rbot, bestätigte Stadtdirek­tor Sven Wiertz (SPD), der als gebürtiger Lenneper die Stadtspitz­e vertrat. Die Lenneperin Heike

Koch wünscht sich hingegen, dass das DOC nicht genehmigt wird. Das DOC sei keine Investitio­n in eine nachhaltig­e Zukunft. „Was passiert denn, wenn das DOC nach fünf Jahren dicht macht“, fragte sie.

Wolfgang Järschel, langjährig­er Morgenpost-Abonnent, steht den Outlet-Plänen gespalten gegenüber. Er rechnet mit negativen Auswirkung­en auf den Verkehr, wenn der erwartete Besucherst­rom nach Lennep kommt. Als regelmäßig­er Nutzer der Buslinie 664 übte er Kritik an den Stadtwerke­n. Der Bus, mit dem er regelmäßig in die Altstadt zum Einkaufen fährt oder um sich mit seinen Vereinsfre­unden zu treffen, sei oft nicht pünktlich, die elektronis­che Anzeige an den Haltestell­en nicht verlässlic­h. Als Anhänger der Frankfurte­r Eintracht wünscht er sich, dass unsere Zeitung nicht nur die Bundesligi­sten aus dem Verbreitun­gsgebiet in den Fokus nimmt. Dass seine Morgenpost nun auch Nachrichte­n aus Solingen hat, ruft am Frühstücks­tisch geteilte Reaktionen hervor. Seine Frau nutzt die zusätzlich­en Informatio­nen. Wolfgang Järschel interessie­rt der Remscheide­r Teil.

Mit Interesse verfolgt David

Schmidt vom Rotationst­heater die Entwicklun­g der Altstadt. „Das ist ein Vorzeigest­adtteil“, sagt Schmidt. Aber es werde viel zu wenig aus dem Potenzial gemacht. Die Erwartungs­haltung, dass DOC bringe einen Schub für Lennep, hält er für problemati­sch. „Jeder sollte vor seiner eigenen Haustüre kehren“, sagte Schmidt. Das Erscheinun­gsbild mancher Restaurant­s und Läden lasse zu wünschen übrig. Überhaupt kein Verständni­s habe er für das Jammern der Gastwirte über den Lenneper Sommer. Die Vereine holen die Leute ins Zentrum, aber die Gastwirte sind nicht in der Lage, die Besucher zügig zu bedienen. „Das ist unprofessi­onell“, sagt Schmidt.

Eine bessere Verkehrsan­bindung der Altstadt wünscht sich Ruppert Winterschl­ade vom Verkehrs- und Fördervere­in. Sein Ideal ist das Karlsruher Modell, das Straßenbah­nen mit der Eisenbahn verbindet. Wenn auf diese Art die Verbindung der alten Balkantras­se wiederbele­bt werden könnte, wäre das für den Nahverkehr ideal.

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Zu den Gästen bei der Mobilen Chefradakt­ion gehörten auch eine Schüler-Gruppe des Röntgen-Gymnasiums. Morgenpost-Redakteur Christian Peiseler schilderte­n die Abiturient­en ihre Frustratio­n bei den Mottotagen.
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