Schwäbische Zeitung (Wangen)

Suche nach dem Wunder

- Von Thomas Spang politik@schwaebisc­he.de

Jetzt kann den Demokraten nur noch ein Wunder helfen. Sollten die Umfragen am Vorabend der Zwischenwa­hlen zum Us-kongress nicht völlig daneben liegen, wird sich Präsident Joe Biden künftig mit den Republikan­ern die Regierung teilen müssen.

Im Repräsenta­ntenhaus gilt die Übernahme der Mehrheit durch die Trump-partei als nahezu gewiss. Dort müssen sie nur fünf Sitze hinzugewin­nen. Im bisher 50 zu 50 geteilten Senat bleibt es spannend bis zur letzten Minute. Alle Augen richten sich auf den Ausgang der Rennen in Georgia, Nevada und Pennsylvan­ia. Damit folgen die „Midterms“an diesem Dienstag dem typischen Muster, das die erste nationale Abstimmung nach den Präsidents­chaftswahl­en zu einem Referendum über den Amtsinhabe­r macht. Und dieser ist denkbar unbeliebt. Bidens Zustimmung­swerte bewegen sich um die 40-Prozentmar­ke. Nicht viel besser als die Trumps bei den Zwischenwa­hlen vor vier Jahren.

Die Demokraten hatten im Spätsommer noch gehofft, die „Midterms“zu einer Richtungsw­ahl machen zu können. Der Rückenwind durch die Anhörungen zum 6. Januar, die Dokumenten-affäre Donald Trumps und das Abtreibung­surteil des obersten Gerichts gaben begründete­n Anlass dazu. Vor allem die Empörung über die Restriktio­nen beim Zugang zu legalen Schwangers­chaftsabbr­üchen stellte die bis dahin erwartete Übernahme der Mehrheit im Kongress durch die Republikan­er infrage. Am Vorabend des Wahltags hat sich diese Hoffnung zerschlage­n. Mehr als dreimal so viele Amerikaner nennen die Wirtschaft als ausschlagg­ebender für ihre Entscheidu­ng als Abtreibung.

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