Große Resonanz auf Schulung des DRK
Wer das Angebot für Selbst- und Schnelltests in Ravensburg in Anspruch nehmen kann
- Die Nachfrage nach Corona-schnelltests ist enorm – nun sind sie auch in Discountern erhältlich. Viele fragen sich jedoch, ob Fehler bei der Test-durchführung gemacht werden können oder ob bei falscher Durchführung sogar eine Verletzungsgefahr droht. Anfang März startete der Drk-kreisverband Ravensburg deshalb mit dem Schulungsangebot „Einweisung zur Durchführung von Antigenschnell-/selbsttests zum Nachweis von SARS-COV-2“in der Drkkreisgeschäftsstelle Ravensburg. Die ersten acht Termine seien in kürzester Zeit ausgebucht gewesen. „Die große Nachfrage hat gezeigt, dass Bedarf da ist und wir deshalb weitere Schulungstermine anbieten“, sagt Drk-kreisgeschäftsführer Gerhard Krayss.
Warum ist das Thema Schnelltests so präsent und was ist das Ziel des Schulungsangebots des DRK Ravensburg?
Laut des DRK zählen die Tests zu den wichtigsten Werkzeugen bei der Bekämpfung des Coronavirus. Korrekt durchgeführt tragen sie dazu bei, dass an Corona erkrankte Personen, die jedoch keinerlei Symptome aufweisen, identifiziert werden können.
Eine ungewollte Verbreitung könne hierdurch eingedämmt werden. „Es zeichnet sich ab, dass die Schnelltestung eine große Rolle bei der Öffnungsstrategie der Bundesregierung spielen wird. Sie liefert zusätzliche Sicherheit für den Kitaund Schulbetrieb, aber auch für Betriebe und Privatpersonen“, so Krayss. Ziel des Schulungsangebots sei es, Menschen zu befähigen, einen Schnelltest adäquat an sich selbst oder an Dritten durchzuführen beziehungsweise diese bei der Testung anzuleiten und/oder zu unterstützen.
Lisa Herberth, Gesundheits- und Krankenpflegerin sowie Schulungsleiterin beim DRK Ravensburg erklärt: „Die Schulungsteilnehmer sollen neben den hygienischen Grundlagen verschiedene Abstrichmethoden kennenlernen, Schnelltests richtig interpretieren und praktisch anwenden können. Das DRK Ravensburg will durch das Schulungsangebot somit einen Beitrag zur Bewältigung der Pandemie leisten. Rückmeldungen der Schulungsteilnehmer fallen sehr positiv aus. Christine Nussbaumer, Lehrerin am Bildungszentrum Bodnegg, sagt, dass für sie die Einweisung verständlich und sehr hilfreich gewesen sei. Sie erachte die Schnelltestung im Schulbetrieb als sinnvoll.
Wer kann das Schulungsangebot in Anspruch nehmen und was kostet die Einweisung?
Das Schulungsangebot richtet sich neben Privatpersonen vorwiegend an Mitarbeiter aus kommunalen Einrichtungen wie Schulen, Kindertagesstätten oder Rathäuser sowie an betriebliche Ersthelfer, Betriebssanitäter oder Mitarbeitende, die im Sinne des innerbetrieblichen Gesundheitsmanagements Schnelltests durchführen sollen, um Ausbruchsgeschehen am Arbeitsplatz vorzubeugen. Vorkenntnisse im medizinischen oder pflegerischen Bereich sind nicht vonnöten. Das 90-minütige Kompakt-training mit Theorie- und Praxisteil kostet 48 Euro je Teilnehmer. Die Teilnehmerzahl ist pro Schulung auf zehn Personen begrenzt.
Wie läuft die Einweisung ab und welche Testmethoden werden geschult?
In der Schulung werden unterschiedliche Methoden (Nasaltest, Spucktest, Gurgeltest) gezeigt. „Wir geben den Schulungsteilnehmern außerdem hilfreiche Tipps, wie die Aussagekraft des verwendeten Tests und der Testmethode bewertet werden können. Eine praktische Einweisung erhalten die Teilnehmenden in die neueste Generation der nasalen Schnelltests, also im vorderen Nasenbereich. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass diese über alle Generationen hinweg von Laien am besten toleriert werden“, erklärt Herberth. Die Schnelltests seien einfach durchzuführen und bereits nach kurzer Zeit (etwa 15 Minuten) ausgewertet.
Dürfen Teilnehmer nach der Schulung an Dritten selbstständig Antigen-testungen durchführen?
Wer welche Tests durchführen darf, regelt die nationale Teststrategie. Diese kann auf der Webseite www.zusammengegencorona.de nachgelesen werden.
Welche Schulungstermine sind noch frei und wie erfolgt die Anmeldung?
Die Anmeldung für den Kurs kann nur online erfolgen. Auf der Webseite www.drk-rv.de sind Termine sowie Verfügbarkeiten zu sehen. Auch sind dort alle Informationen zum Schulungsangebot enthalten.
Wie oft macht es Sinn, einen Schnelltest durchzuführen und wie lange hat dieser nach Durchführung Gültigkeit?
„Wichtig zu wissen ist, dass ein Schnelltest lediglich eine Momentaufnahme
widerspiegelt. Das bedeutet, ist der Test negativ, könnte er eventuell bereits am nächsten Tag positiv ausfallen“, erklärt Krayss.
Es werde derzeit noch diskutiert, ob der Test 24, 48 oder 72 Stunden Gültigkeit besitze, was ein Paradox im Hinblick auf die Momentaufnahme darstelle. Ein sinnvoller Rhythmus könnte eine mindestens zweimalige Testung pro Woche darstellen. Immer gelte: Auch bei einem negativen Testergebnis hat man sich an die geltenden Abstands- und Hygiene-richtlinien zu halten.
Welche Rolle könnten Schnelltests in Zukunft in unserem Leben einnehmen?
Krayss ist überzeugt, dass Schnelltests in Zukunft von Bedeutung seien. Derzeit bestehe für Schüler noch kein Impfangebot. Aus diesem Grund sei die regelmäßige Testung umso wichtiger. „Wir vom DRK Ravensburg entwickeln aktuell ein Schulungskonzept, das wir Schulen sowie Betrieben (nicht jedes Unternehmen habe einen Betriebsarzt) vor Ort anbieten können“, erklärt Krayss.
Folgendes Zukunftsszenario könne er sich etwa an Schulen vorstellen: Der Lehrer leitet seine Klasse zweimal wöchentlich durch eine Schnelltestung. Er führt den Test Schritt für Schritt an sich durch, die Schüler nehmen die Testung parallel an sich selbst vor. So könnte sich eine Routine in der Testung entwickeln.
Positiv getestete Schüler oder Lehrer könnten identifiziert und die Ansteckungskette schnell unterbrochen werden. „Ich schätze, dass dieses Szenario nach Ostern realistisch werden könnte“, so Krayss.