Vorteil fürs Christkind
Unter dem Einfluss der Seuche ändert sich auch das Weihnachtsfest. Der uralte Kulturkampf zwischen Christkind und Weihnachtsmann zum Beispiel wird im Lichte der diversen Infektionsschutzverordnungen vollkommen neu ausgehandelt. Denn inzwischen wissen wir, dass Weihnachtsmann, beziehungsweise „Santa Claus“, beziehungsweise „Father Christmas“, respektive „Väterchen Frost“alle zur Corona-Risikogruppe gehören: männlich, uralt, übergewichtig.
Da wäre es natürlich das Falscheste vom Falschen, wenn sich der
Weihnachtsmann, statt zu Hause bei seinen Rentieren in Lappland zu bleiben, durch Millionen von Kaminen zwängte. Lockdown und heiliger Bimbam – das passt fürwahr nicht zusammen. Die Weihnachtsgeschenke müssten mindestens 14 Tage in Quarantäne. Wer aber will nach Heilig Dreikönig die Hüllen von den Präsenten reißen – rein rechnerisch wäre dann ja fast der 7. Advent. Und spätestens dann – so weiß es schon der Volksmund – „hast Du Weihnachten verpennt“.
Die Studienlage spricht indes eindeutig für das juvenile Christkind.
Auch kleinste Dreikäsehochs gelten nicht als Superspreader, wodurch gegen das segensreiche Wirken des Christkinds zu Heiligabend nichts einzuwenden ist. Der Sicherheitsabstand ist darüber hinaus auch gewahrt, weil jeder Knirps weiß, dass das Christkind erst dann die Geschenke unter den Baum legt, wenn absolut niemand mehr im Wohnzimmer ist. Wenn dann noch das Lametta regelmäßig desinfiziert wird, steht einer fröhlichen Weihnacht nichts mehr im Wege. (nyf)