SZ-Leser warnen Radfahrer: Hier ist es noch gefährlich
Wo Radfahrer aufpassen sollten – und was die Behörden dazu sagen: SZ hat bei weiteren heiklen Stellen nachgefragt
WANGEN/REGION - Dem Aufruf der „Schwäbischen Zeitung“, Gefahrenpunkte für Radfahrer in der Region zu nennen, sind diverse Leser nachgekommen. Sie haben problematische Stellen für Radler beschrieben, die SZ hat daraufhin die zuständigen Verwaltungen mit den Hinweisen konfrontiert. Das sind die Antworten zu weiteren heiklen Bereichen, innerorts wie außerorts.
Wo es an der Bregenzer Straße unübersichtlich ist
Als eine Gefahrenstelle nennt SZLeser Roland Schuler den Einmündungsbereich Bregenzer Straße/Prof.-Bolter-Straße. Hier würden regelmäßig auch große Autos zu nahe am Kreuzungspunkt parken. Die Folge: Die Autos versperrten von der Bregenzer Straße aus die Sicht auf die Einfahrt der Prof.-Bolter-Straße. „So haben wir das herausfahrende Auto zu spät gesehen, wodurch es beinahe zum Zusammenstoß kam.“Den Hinweis hat Frank Anders aufgenommen und ihn an die „Straßenverkehrsbehörde weitergeleitet“, in diesem Fall das Ordnungsamt.
Die neue Lust aufs Radeln
Gefährliche Stellen
Welche Stellen am Südring verbesserungswürdig sind
SZ-Leser Gerold Fix ist am Fußund Radweg entlang des Südrings etwas aufgefallen: „Wenn man Richtung Argen radelt und dabei die Prof.-Bolter-Straße überquert, trifft man auf derart schlecht beziehungsweise unvollständig abgesenkte Randsteine, dass es einen beim Überqueren schier aus dem Sattel haut.“Solche „Hoppel-Schwellen“seien früher in Wangen weiter verbreitet gewesen – bei neueren Übergängen sei man zum Glück dazu übergegangen, die Randsteine ganz zu versenken. Er wünscht sich: „Schön wäre es, wenn auch die alten Sünden korrigiert würden.“Das Problem sei der Verwaltung bekannt, man prüfe, „ob sich hier eine Verbesserung erzielen lässt“, so Anders. „Allerdings erfüllen die Randsteine auch den Zweck, für einen Wasserabfluss zu sorgen und somit der Pfützenbildung entgegenzuwirken, aus denen im Winter eine erhöhte Glatteisgefahr entsteht.“
Wo es an der Lindauer Straße heikel wird
Der zweite heikle Punkt ist laut Fix der Fuß- und Radweg entlang der Lindauer Straße stadteinwärts. „Am Ortsanfang, kurz nach dem ,Ceres’, ragt das ungeschnittene Buschwerk derart weit in den Weg hinein, dass man absteigen und/oder auf die Straße ausweichen muss.“Hier handele sich um Privatgrund, antwortet Anders, man werde die Problematik ans Ordnungsamt weiterleiten.
Welche Gefahren an der Franz-Walchner-Straße lauern
Eine SZ-Leserin warnt: „Die Wertstoff-Container in der Nähe der Flaschnerei Merkle wurden eines Tages auf die Haltespur versetzt. Seitdem schränken sie die Sicht auf die leicht abbiegende Straße massiv ein.“Seitdem müssten auch die Autos, die Wertstoffe zum Einwurf bringen, auf der Straße anhalten und behinderten dadurch noch zusätzlich die Sicht auf die Straße, so die Leserin. Gefahrloses Queren der Straße sei wegen der eingeschränkten Sicht nicht mehr möglich. „Die Sicht vom Radweg auf die Straße ist tatsächlich eingeschränkt“, bestätigt Frank Anders. Allerdings könnten an dieser Stelle auch Pkw oder noch größere Lkw parken, die noch schlechtere
Sichtverhältnisse verursachen würden. Neben dem Containern sei eine schmale Stelle freigehalten, die eine „Sichtbeziehung zulässt und die zum Parken größerer Fahrzeuge ungeeignet ist“. Aber, so der städtische Mobilitätsbeauftragte: „Generell möchten wir, dass Radfahrer nicht direkt vom Radweg auf die Straße fahren. Eine ungestörte Sichtverbindung könnte hier den Radfahrer animieren unvorsichtiger zu werden.“
Wo es an der Zeppelinstraße gefährlich werden kann
Margareta und Eberhard Riese sehen die Zeppelinstraße, die zu diesem Zeitpunkt gerade saniert wurde, als besonders gefährlich an: kaum Platz für Radler vor der Ampel am Boelckeplatz, und viele Radfahrer würden aus Sicherheitsgründen auf die Gehwege ausweichen. Vor den Ausfahrten der Anwohner sei dies aber besonders gefährlich, „weil die gehwegfahrenden Radfahrer urplötzlich vor den Ausfahrten vorbeisausen.“Die Rieses befürchteten damals, dass sich an der gefährlichen Situation nichts ändern werde, da Verbesserungsvorschläge an die Stadt mit dem Hinweis abgelehnt worden seien, dass das Gelände der Bundesbahn gehöre. Hier verweist
Frank Anders auf die neuen Schutzstreifen als ein Ergebnis der Sanierung. Vor der Boelcke-Kreuzung seien zudem Aufstellflächen für Radler geschaffen worden.
Wo die Ampeln den Radfahrer ignorieren
Auf manche Ampel bezieht sich die Kritik von SZ-Leser Ulrich Bauer: „Die Stadt Wangen schafft es zumindest nach meinen Erfahrungen als einzige, einen Teil ihrer Ampelsteuerungen so einzustellen, dass Radler ignoriert werden.“Zumindest die Ampeln an den Kreuzungen Isnyer Straße/B 32 (stadtauswärts von der Isnyer Brücke aus), Lindauer Tor (mindestens aus Richtung Gegenbauerstraße) und Gallusbrücke (aus Richtung Leutkircher Straße) „weigern“sich laut Bauer auf Radler zu reagieren. Abends, wenn weniger Autos unterwegs seien, stünden die Radfahrer-Ampeln oft „konsequent auf rot“, bis ein Auto „zu Hilfe“komme. „Diese Einmaligkeit ist der Stadtverwaltung seit Jahren bekannt - Abhilfe erscheint derselben aber wohl nicht so bedeutend.“Hier verweist Frank Anders auf die geplanten Verbesserungen: „Im Zuge der Ampelerneuerung werden wir versuchen, diese Probleme anzugehen.“
In welchem Bereich ein Radler „tausend Tode stirbt“
SZ-Leser Hermann Schneller schildert einen Bereich, bei dessen Befahren der Radfahrer, wie Schneller schreibt, „tausend Tode stirbt“: der Einmündungsbereich der L 321 in die B 12 bei Grod. „Hier gibt es zwischen Staudach und Mühlbolz keinen Fahrradstreifen, geschweige denn einen Radweg oder andere Hilfen für Radfahrer“, warnt Hermann Schneller. Und fragt: „Muss erst etwas passieren, bevor etwas passiert?“Bauliche Maßnahmen für Radfahrer in diesem Bereich seien bislang weder im Rat noch bei Hinweisen an die Verwaltung ein Thema gewesen, heißt es aus dem Hergatzer Rathaus. Die Verwaltung verweist zudem auf die Zuständigkeit des Landes und des Bundes als Straßenbaulastträger. Gleichwohl: „Wir bemühen uns darum, die Verkehrslage für Radfahrer im Gemeindegebiet weiter zu verbessern.“
Wo ein Schild beim neuen Radweg an der B 32 fehlt
Heinrich Lang macht auf eine fehlende Beschilderung aufmerksam. Es dreht sich um den neuen Radweg entlang der B 32, von Karbach nach Amtzell. Dort fehlten Schilder, die darauf hinweisen, dass „man die Unterführung benutzen kann und nicht über die gefährliche Bundesstraße fahren muss.“Denn: „Für einen Ortsunkundigen ist das nicht einzusehen.“Der Hinweis sei völlig berechtigt, sagt Günter Halder. „Wer sich nicht auskennt, der weiß nicht, dass er zunächst rechts Richtung Pfärricher Steige abbiegen muss, um dann unter der Bundesstraße durchzufahren. Da müssen wir etwas tun.“Der Amtzeller Bauamtsleiter will die Angelegenheit nun mit in die Verkehrskommission nehmen, die sich noch im Oktober treffe und zu der Vertreter der zuständigen Stellen gehören. Ein zusätzliches Schild, so Halder, müsste hier genügen.