An der B 32 lauern für Radler zahlreiche Gefahren
Wo Radfahrer aufpassen sollten – und was die Behörden dazu sagen: SZ hat bei den heiklen Stellen nachgefragt
WANGEN - Dem Aufruf der „Schwäbischen Zeitung“, Gefahrenpunkte für Radfahrer in der Region zu nennen, sind diverse Leser nachgekommen. Sie haben problematische Stellen für Radler beschrieben, die SZ hat daraufhin die zuständigen Verwaltungen mit den Hinweisen konfrontiert. Zahlreiche Hinweise betrafen die innerstädtische Hauptverkehrsachse B 32. Das sind die Antworten.
Warum es am Buchweg seit längerem Probleme gibt
Mehrfach beschrieben wurde der plötzlich verschwindende Schutzstreifen, wenn Radler nach dem Bahnübergang den Buchweg runterfahren und an der folgenden Engstelle den dort überholenden Kraftfahrzeugen gefährlich nahe kommen. Auch SZ-Leser Roland Schuler weist nun auf Probleme in umgekehrter Richtung hin. Wenn man den Buchweg hochfahre und ein größerer Lkw von hinten komme, werde es „sehr schnell sehr eng“. „Am Anfang denkt der, er hat noch genug Platz, aber eben dreiviertel oben an der Kurve ist es bei mir und meiner Frau schon mehrmals dazu gekommen, dass wir regelrecht an den Bordstein gedrückt wurden.“Inzwischen fährt Schuler hier – verbotenerweise – nur noch auf dem Fußweg hoch. „Lieber zahle ich die 15 Euro Bußgeld, als mit meiner Gesundheit oder gar Leben.“Eine Duldung der Radfahrer auf dem Gehweg wäre eine große Hilfe, so Schuler.
Man kenne das Problem, antwortet Frank Anders. Der städtische Mobilitätsbeauftragte weist darauf hin, dass zumindest bergauf ein Radschutzstreifen geplant sei. Hierzu würden Gespräche mit dem Straßenbaulastträger laufen. Im Zuge der Beseitigung des B-32-Bahnübergangs (nach der Landesgartenschau 2024) soll es auf beiden Seiten der Bundesstraße Radstreifen geben.
Die neue Lust aufs Radeln
Gefährliche Stellen
Wo die heiklen Stellen an der Erzberger Straße sind
Rosa-Maria Pfiffner macht auf die Einmündung des Südrings in die Erzbergerstraße (B 32) aufmerksam. „Aus diesem Gehweg in Richtung Vorderes Ebnet und auch in entgegengesetzter Richtung müsste dringendst ein kombinierter Rad- und Fußweg entstehen“, fordert die Leserin. Denn: Für Schüler auf dem Weg zu Realschule und Ebnet-Grundschule und für alle anderen Radfahrer sei es zu gefährlich und unübersichtlich, sich auf der Bundesstraße einzureihen und abzubiegen. Pfiffner sieht auch in der entgegengesetzten Richtung Gefahren: „Ich komme jeden Tag mit dem Rad von der Isnyer Kreuzung und fahre Richtung Schwarzenberg.“Hier gebe es am Ratzenbergerstift vorbei aber nur einen Gehweg und keinen Radweg. „Ich fahre hier mit Angst auf der Straße und muss dann den Fußweg queren und den Atzenberger-Hang hoch zur Fraunhoferstraße.“Das Linksabbiegen sei von der Erzbergerstraße aus fast nicht möglich, „da ich von hinten von Autos und Lastwagen, die stadtauswärts Gas geben, bedrängt werde“. Stadteinwärts könnten Radler den Gehweg an der Erzberger Straße mitbenutzen, antwortet Frank Anders, stadtauswärts seien in diesem Abschnitt der B 32 Schutzstreifen geplant. Auf Höhe des Hangwegs bestehe eine Querungshilfe.
Von seinen täglichen Erfahrungen berichtet SZ-Leser Albrecht Mayer: „Die B 32 ist für Radler tatsächlich hartes Brot.“Er fahre die Strecke seit 20 Jahren täglich in beiden Richtungen und nennt als Problemzone unter anderem ebenfalls die Erzberger Straße. So sei an der Kreuzung Neue Simoniussteige stadteinwärts „vor langer Zeit“eine Querungshilfe aufgemalt worden, die heute „de facto unsichtbar“sei. „Und das kleine Schild am Straßenrand wird ignoriert.“Mayer sieht eine Gefahr darin, dass „nahezu alle Fahrzeuge im Schuss den Berg herunter kommen und vorne zur Haltelinie auf null bremsen.“Für Radler sei da wenig Spielraum. „Schwierig ist, dass die Radler erst gesehen werden, wenn sie auf die Fahrbahn wechseln.“Auch hier weist Anders auf die geplanten Schutzstreifen hin, „wodurch sich die Situation entschärfen sollte“.
Wie sich die Situation im Bereich Peterstorplatz darstellt
Die Radler-Ampel an der Leutkircher Straße sei eine „reine Anforderungsampel“, so Albrecht Mayer weiter. Das Dilemma: „Bei geschickter Ankunft könnte ich auf der Straße bei Grün mitfahren, auf dem Radweg dauert es bis zu über einer ganzen Ampelphase bis zum Grün.“Denn: Die Radler würden erst nach den Rechtsabbiegern bedient. „Bis dahin bin ich den Buchweg fast oben.“Wie Leser Roland Schuler wird auch Mayer an der dortigen Engstelle regelmäßig überholt. „Schwierig ist es besonders dann, wenn die langen Sattelschlepper oben vor den Bahnschranken Autos auf der Linksabbiegerspur entdecken und einscheren, bevor mich deren Heck passiert hat.“Was die Leutkircher Straße angeht, will Anders den Hinweis als „gute Anregung“mitnehmen, wenn die gesamten Ampelschaltungen an der B 32 in den kommenden beiden Jahren optimiert werden sollen.
Die Teilung der Straße bei der Einmündung der Zunfthausgasse in Auto- und Radweg als gleichberechtigte Partner ist für Albrecht Mayer
„die Krönung“. Diese Teilung gebe es nicht und er sei froh, wenn er ab der Einmündung Zunfthausgasse wieder auf den Gehweg „fliehen“könne. „Diese Stelle ist ein verständliches Anliegen“, sagt Frank Anders. „Es lässt sich aber leider baulich nicht anders gestalten.“
Warum die Einmündung Zeppelinstraße problematisch ist
Bei der Einmündung der Zeppelinstraße – früher sogar ein Unfallschwerpunkt – ist Mayer stadteinwärts auf der B 32 unterwegs. „Es gibt Autofahrer, welche mich sehen und anfahren.“Dasselbe gelte für Linksabbieger, welche von unten in die Zeppelinstraße abbiegen wollen. Weniger rücksichtslos, aber nicht minder gefährlich seien die Autos, die von der Zeppelinstraße kommend stadteinwärts abbiegen und deren Sicht durch die Linksabbiegerspur blockiert sei. Hier verweist Anders auf die geplante Ampelregelung, die in der Vorprüfung sei.
Ein zweiter Teil zu den gefährlichen Radfahrer-Passagen innerwie außerorts und den Reaktionen der Behörden folgt.