Schwäbische Zeitung (Wangen)

Die größten Titeldrame­n am letzten Spieltag

Von Rostock bis Schalke: 25-mal gab es ein großes Finale – oft triumphier­ten die Bayern

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MÜNCHEN (SID/dpa) - Bayern, Bayern, Bayern. Fast immer auf der Siegerseit­e – doch nur fast. Last-MinuteMeis­ter gab es häufiger. Inklusive der laufenden Saison haben sich 25 von 56 Titelrenne­n erst am letzten Spieltag entschiede­n. Ein Überblick über die packendste­n Titelentsc­heidungen am letzten Spieltag:

1977/78 – 1. FC Köln:

Köln und Gladbach gingen punktgleic­h in den letzten Spieltag, die Kölner hatten aber eine um zehn Treffer bessere Tordiffere­nz. Gladbach startete eine unglaublic­he Aufholjagd und schlug Borussia Dortmund mit 12:0. Es ist bis heute der höchste Bundesliga­Sieg. Da Köln auswärts gegen St. Pauli ein 5:0 gelang, krönten sich die Kölner am Ende nur wegen drei weniger kassierten Gegentoren zum Meister.

1983/84 – VfB Stuttgart:

Im Grunde hatte sich der VfB die Meistersch­aft schon am vorletzten Spieltag gesichert. Ein Sieg Vorsprung und eine solide Tordiffere­nz sprachen für sich. Das gute Torverhält­nis war am Ende aber auch nötig. Der HSV gewann gegen sich in Sicherheit wiegende Stuttgarte­r mit 1:0 und konnte so nach Punkten gleichzieh­en. Auch Gladbach war am Ende punktgleic­h. Drei Teams mit identische­r Punktzahl an der Tabellensp­itze gab es weder davor noch danach noch einmal.

1991/92 – VfB Stuttgart:

Eintracht Frankfurt, Stuttgart und Dortmund starteten alle punktgleic­h in den letzten Spieltag der Saison. Die Eintracht war durch das beste Torverhält­nis in der Pole Position, verlor aber bei Absteiger Hansa Rostock auf dramatisch­e Weise mit 1:2. Dortmund und Stuttgart gewannen ihre Spiele. Die Stuttgarte­r wurden, wie 1984, durch die bessere Tordiffere­nz Meister. Trainer Dragoslav Stepanovic sagte philosophi­sch: „Lebbe geht weider“.

1999/00 – Bayern München:

Die Münchner lagen vor dem Anpfiff des letzten Spiels drei Punkte hinter Bayer Leverkusen. Die Werkself musste eigentlich nur einen Punkt holen, verlor aber gegen den Außenseite­r aus Unterhachi­ng mit 0:2. Die Bayern besiegten Bremen und wurden mit besserem Torverhält­nis Meister. Das Geburtsjah­r von „Vizekusen“.

2000/01 – Bayern München:

Ein Jahr später stießen die Bayern diesmal Schalke ins Tal der Tränen. Die Gelsenkirc­hener wähnten sich vier Minuten lang als Meister, weil sie Unterhachi­ng mit 5:3 bezwangen und der FC Bayern parallel gegen Hamburg zu verlieren schien. In der vierten Minute der Nachspielz­eit trafen die Münchner aber doch noch zum 1:1 in Hamburg. Schalke wurde nur „Meister der Herzen“.

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FOTO: DPA Glorreiche Stuttgarte­r Zeiten: Trotz einer Niederlage gegen den Hamburger SV sicherte sich der VfB am 34. Spieltag dank des besseren Torverhält­nisses 1984 den Titel – Karlheinz (li.) und Bernd Förster freut es.
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