Schwäbische Zeitung (Wangen)

Mit geballten Fäusten in die Serie

Alba Berlin ist im Play-off-Viertelfin­ale Favorit – doch es spricht auch etwas für Ulms Basketball­er

- Von Pit Meier

ULM - Wer bei einem großen Wettanbiet­er auf einen Sieg von Ratiopharm Ulm im ersten Play-off-Spiel bei Alba Berlin am Samstag, 18. Mai, setzt, bekommt bei einem Euro Einsatz vier Euro raus. Bei einem Berliner Sieg gibt es nur einen Euro und 22 Cent. Womit eigentlich alles gesagt ist über die Favoritenr­olle in dieser Viertelfin­alserie in der Basketball-Bundesliga. Hier die Albatrosse, deutscher Vizemeiste­r und EurocupFin­alist, tatsächlic­her Dritter und gefühlter Zweiter der Hauptrunde­ntabelle. Dort die Ulmer, die außer gegen Vechta noch gegen kein TopTeam gewonnen haben. Es gibt viele Indizien dafür, dass Berlin weiterkomm­t und das womöglich in drei Spielen. In der Basketball-Terminolog­ie nennt man das einen „Sweep“. Doch wenn man sich bemüht, Gründe zu finden, die für Ulm sprechen, wird man tatsächlic­h fündig.

Irgendwann muss Berlin sie doch spüren. Alba hat im deutschen Pokal das Finale erreicht und Mitte Februar mit 82:83 gegen Bamberg verloren. Im Eurocup war Berlin ebenfalls in der Endspielse­rie, die über drei Spiele ging und erst Mitte April zugunsten von Valencia entschiede­n war. Das macht zusammen mit den Pflichtauf­gaben in der Bundesliga bisher 62 Spiele. Die Ulmer haben sich in der ersten Runde des deutschen Pokals Anfang Oktober des vergangene­n Jahres mit 74:78 gegen Frankfurt verabschie­det. Im Eurocup war Anfang Februar nach den

Belastung:

Top-16 Schluss. In der Summe sind das 51 Spiele und somit elf weniger als Alba.

Ergebnisse:

Es war nicht immer so souverän, was Alba gegen Mannschaft­en abgeliefer­t hat, die bestenfall­s Ulmer Kragenweit­e haben. Berlin hat beispielsw­eise in Bayreuth, Braunschwe­ig und Göttingen verloren. Am letzten Hauptrunde­n-Wochenende musste der Vizemeiste­r beim 107:104 gegen den MBC in die Verlängeru­ng und hatte auch beim 80:79 in Ludwigsbur­g mächtig Mühe. In beiden Spielen ging es für Alba um nichts mehr. Aber das gilt auch für die Partie zwischen Ulm und Vechta am Sonntag.

Direkte Duelle:

Berlin gewann in der Hauptrunde beide. Bei der 74:92Heimnied­erlage im Oktober hatten die Ulmer keine Chance. In Berlin sah das Anfang April schon viel besser aus. Ulm war drei Viertel lang auf Augenhöhe und verlor aufgrund eines achtminüti­gen Blackouts im letzten Viertel doch mit 81:92. Für solche Aussetzer sind die Schützling­e von Trainer Thorsten Leibenath zwar immer noch und jederzeit gut. In den beiden vergangene­n Heimspiele­n gegen Bayreuth und Vechta haben sie sich aber keine mehr geleistet.

Mit durchschni­ttlich 11,3 Punkten, sechs Rebounds und fast fünf direkten Korbvorlag­en pro Partie ist der Amerikaner in Diensten von Alba Berlin immer noch ein absoluter Ausnahmesp­ieler in der deutschen Bundesliga. Aber ganz so gut wie in der Vorsaison ist er nicht mehr. Damals wurde Sikma zum wertvollst­en Spieler gewählt. In dieser Spielzeit kam er nicht mehr unter die besten drei. Es gewann der Oldenburge­r Will Cummings vor T. J. Bray aus Vechta und John Bryant aus Gießen.

Luke Sikma:

Viertfinal-Termine

In allen Play-off-Runden wird nach dem Modus „Best of Three“gespielt. Wer drei Spiele gewonnen hat, der ist weiter. Die Termine der Viertelfin­alserie zwischen Alba Berlin und Ratiopharm Ulm: Spiel eins: Berlin – Ulm am Samstag, 18. Mai (18 Uhr).

Spiel zwei: Ulm – Berlin am Dienstag, 21. Mai (19 Uhr).

Spiel drei: Berlin – Ulm am Sonntag, 26. Mai (15 Uhr).

Spiel vier (falls nötig): Ulm – Berlin am Dienstag, 28. Mai (19 Uhr).

Spiel fünf (falls nötig): Berlin – Ulm am Donnerstag, 30. Mai (18 Uhr).

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FOTO: HORST HÖRGER Der Ulmer Trainer Thorsten Leibenath (rechts) und sein Assistent Tyron McCoy ballen die Fäuste: Ihre Mannschaft ist im Viertelfin­ale gegen Berlin Außenseite­r, aber sie kann die schwere Aufgabe mit Selbstvert­rauen in Angriff nehmen.

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