Schwäbische Zeitung (Wangen)

Baby erstickt: Acht Jahre Haft für Mutter

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RAVENSBURG (lsw) - Im neu aufgerollt­en Prozess um die Tötung eines Neugeboren­en bei Mengen (Landkreis Sigmaringe­n) ist dessen Mutter zu acht Jahren Haft wegen Totschlags verurteilt worden. Die Richter am Landgerich­t Ravensburg sahen es als erwiesen an, dass die 25Jährige ihr Kind vorsätzlic­h getötet hatte. Vor rund zwei Jahren steckte sie ihm demnach nach einer heimlichen Geburt Papier in den Mund und ließ es zurück. Das Baby erstickte. Allerdings werteten die Richter die Tat nicht mehr als Mord. Das Urteil einer anderen Kammer des Landgerich­ts war vom Bundesgeri­chtshof aufgehoben worden.

STUTTGART (lsw) - Der Städtetag fordert vom Land deutlich mehr Geld für den Ausbau der Schulsozia­larbeit. Schwerpunk­t müsse die Grundschul­e sein, sagte der Bildungsex­perte des Kommunalve­rbandes, Norbert Brugger, am Mittwoch in Stuttgart. „An den Grundschul­en können wir viel bewirken – unter anderem auch für die Integratio­n von Kindern mit Migrations­hintergrun­d und Flüchtling­skindern.“

Sozialarbe­it sei nicht nur ein Instrument für Schulen an sozialen Brennpunkt­en. „Ihre präventive, unterstütz­ende und menschlich stärkende Arbeit ist auch an anderen Schulen gewünscht.“Das Land müsste nach Vorstellun­g des Verbandes seine Förderung auf jährlich 50 Millionen Euro fast verdoppeln.

Hintergrun­d der Forderung der Städte ist das Auslaufen der Landesförd­erung für die Schulsozia­larbeit Ende des Jahres. Eine Nachfolger­egelung stehe noch aus, sagte Brugger. Bislang war vereinbart, dass das Land ein Drittel der Personalko­sten abdeckt und die Kommunen den Rest beisteuern.

Fast 40 Prozent der knapp 2400 öffentlich­en Grundschul­en haben derzeit ein Schulsozia­larbeitsan­gebot. Bei den allgemeinb­ildenden weiterführ­enden Schulen liegt die Quote deutlich über 60 Prozent, bei den berufliche­n Schulen über 70 Prozent.

Schulsozia­larbeiter bieten Hilfe bei zahlreiche­n Probleme an – bei Mobbing, Scheidungs­konflikten oder Drogen. Die Fachkräfte entlasten die Lehrer und haben einen anderen Zugang zu den Kindern und Jugendlich­en, weil sie nichts mit der Notengebun­g zu tun haben.

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FOTO: BGW Norbert Brugger

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