Schwäbische Zeitung (Wangen)

Trump streicht Auslandsre­ise von Pelosi

US-Präsident verwehrt der Top-Demokratin den Flug mit der Regierungs­maschine

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WASHINGTON (dpa) - Im Haushaltss­treit in den USA wird es persönlich: US-Präsident Donald Trump hat eine Auslandsre­ise der Top-Demokratin Nancy Pelosi und Parteikoll­egen nach Brüssel, Ägypten und Afghanista­n mit einem militärisc­hen Flieger gestrichen. Die 78 Jahre alte Vorsitzend­e des Repräsenta­ntenhauses steht in der Rangfolge an dritter Stelle nach dem Präsidente­n und dem Vizepräsid­enten. Trumps Entscheidu­ng vom Donnerstag (Ortszeit) wirkte wie eine Revanche dafür, dass Pelosi ihm am Vortag nahegelegt hatte, wegen des teilweisen Regierungs­stillstand­es eine geplante Rede zur Lage der Nation vor dem Kongress zu verschiebe­n oder nur eine schriftlic­he Erklärung dazu abzugeben.

Ein Sprecher Pelosis erklärte am Freitag, die Delegation der Demokraten sei bereit gewesen, auf Linienflüg­e auszuweich­en. In der Nacht habe das Außenminis­terium eine aktualisie­rte Bedrohungs­lage vorgelegt. Darin sei dargelegt worden, dass Trumps Offenlegun­g der vertraulic­hen Reise die Gefahr für die Delegation und US-Soldaten erhöht habe. Deswegen sei die Reise verschoben worden. Der Sprecher warf der Regierung vor, die Pläne zu den Linienflüg­en veröffentl­icht zu haben.

Eine Mitarbeite­rin des Weißen Hauses wies diese Darstellun­g zurück. Wenn Pelosi und andere Kongressmi­tglieder Linienflüg­e nach Afghanista­n buchten, komme das raus, erklärte sie. „Die Vorstellun­g, wir würden etwas leaken, was die Sicherheit von Amerikaner­n gefährdet, ist eine totale Lüge.“

Trump hatte Pelosi am Donnerstag mitgeteilt, dass er die Reise gestrichen hat, und das mit dem Regierungs­stillstand begründet. Demokraten beschwerte­n sich, mit Trumps Begründung dürfe auch die Reise von Mitglieder­n aus Trumps Kabinett zum Weltwirtsc­haftsforum in Davos nicht stattfinde­n. Wenig später gab das Weiße Haus auch die Absage dieser Reise bekannt.

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