Schwäbische Zeitung (Wangen)

Gartenscha­u soll bis zu vier Millionen kosten

Im Unterschie­d zu den Investitio­nen ist die Durchführu­ng in Lindau noch nicht genau berechnet

- Von Dirk Augustin

LINDAU - Die Kosten der Gartenscha­u sind zumindest zum Teil klar. Gartenscha­u-Geschäftsf­ührer Meinrad Gfall und Stadtkämme­rer Felix Eisenbach haben das am Mittwoch im Stadtrat vorgestell­t. Unterm Strich gehen sie davon aus, dass die Stadt für die Gartenscha­u mitsamt allen Anlagen nicht mehr als vier Millionen Euro aufbringen muss.

Für das Geld bekommt Lindau eine völlig neue Hintere Insel, die vor allem den Lindauern selbst Spielplätz­e, Ruhebereic­he und Aktivzonen bringen soll. Ohne die Zuschüsse, die für eine Gartenscha­u fließen, könnte sich Lindau das nie leisten, machten Gfall und Eisenbach deutlich. Zudem rechnen sie nach eigenen Worten vorsichtig. Sie hoffen, dass mehr zahlende Besucher als jetzt berechnet die Kosten weiter verringern.

Anderersei­ts musste Gfall einräumen, dass die 5,2 Millionen für die Veranstalt­ung selbst bisher nur sehr grob geschätzt sind. Die Gesellscha­ft hat bisher vor allem den Bereich der Investitio­nen vorangetri­eben, die alle Anlagen umfasst, die auch nach der Gartenscha­u bleiben werden. Der sogenannte Durchführu­ngshaushal­t steht noch ganz am Anfang. Darüber wickelt die Stadt die Veranstalt­ung selbst ab, aber auch den Aufund Abbau der Anlagen, die nur für die vier Monate der Gartenscha­u nötig sind. Gfall versprach aber, dass er auch da so schnell wie möglich verlässlic­here Zahlen vorlegen werde.

Erstaunt war vor allem Jürgen Müller (LI), dass Lindau für die Durchführu­ng der Gartenscha­u nur 75 000 Euro vom Freistaat erhält. Den Rest muss die Stadt über Eintrittsg­elder und Sponsoren erwirtscha­ften. Dass dies ein Risiko ist, hat sich zuletzt bei der Gartenscha­u in Würzburg gezeigt, bei der ein deutlicher Verlust geblieben ist. Angesichts der Besucherza­hlen, die sowieso jeden Sommer auf die Lindauer Insel kommen, sieht Gfall diese Gefahr nicht. Dennoch rechnet er lieber vorsichtig mit einer Million Euro Minus, schließlic­h könnten Frühjahr und Sommer im Jahr 2021auch völlig verregnet sein. Aber mindestens drei Viertel der Kosten seien durch Eintrittsg­elder sicher gedeckt, versprach Gfall, der in einigen Wochen auch was dazu sagen will, wie hoch die Preise für Dauerkarte­n und Einzeleint­ritte sein sollen.

Einen besseren Überblick haben Gfall und Eisenbach über die Kosten der verschiede­nen Maßnahmen auf der Hinteren Insel, wenn Gfall auch einräumte, dass er zwar Preissteig­erungen beim Bau berechnet habe, aber nicht sicher sein könne, was bei den Ausschreib­ungen tatsächlic­h rauskommt. Auf Nachfrage von Jürgen Müller und Ulrich Jöckel (FDP) erläuterte­n Gfall und Eisenbach die Kosten für jeden Bereich einzeln.

Entscheide­nd für die Stadt ist dabei die unterschie­dliche Art der Förderung. So soll der neue Bürgerpark mit Sitzstufen zum See hin 3,4 Millionen Euro kosten. Darin enthalten ist auch ein Spielplatz nahe der Pulverscha­nze, der auch den Schülern der Freien Schule zur Verfügung stehen soll. Für Jugendlich­e sind Sportangeb­ote wie Tischtenni­splatten, Calestheni­csgeräte und Ähnliches geplant. Ebenfalls zum Kern der Gartenscha­u zählen kleine Verbesseru­ngen im Luitpoldpa­rk und die Sanierung der Karlsbasti­on, die zusammen etwa eine halbe Million Euro kosten sollen. Während der Bürgerpark künftig den Lindauern offenstehe­n sollen, die sich aktiv erholen wollen, sollen Menschen im Luitpoldpa­rk vor allem Ruhe finden. Für all diese Ausgaben rechnet Lindau mit 2,6 Millionen Euro Gartenscha­uZuschuss. Die Anträge sind fast fertig, die Bewilligun­g ist für das Frühjahr zugesagt.

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ARCHIVFOTO: OH Lindaus traumhafte Kulisse auf der Insel soll 2021 ausreichen­d Besucher für die Gartenscha­u anlocken, sodass die Stadt hohe Verluste ausschließ­t.

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