„Eine feine Hand und ganz viel Liebe“
Unterhalter Elmar Kretz präsentiert Anfang November zum zweiten Mal seine Show Equus
OBERREUTE/KEMPTEN - Pferde stehen am Anfang der europäischen Zirkusgeschichte. Der Artist kam später dazu. Beides verbindet Elmar Kretz in seiner Show Equus. Zum zweiten Mal bietet er sie ab 2. November in der Kemptener BigBox an. Der Titel diesmal: „Die Kunst der Pferde und Artisten“. „Ich will die Show stetig weiterentwickeln“, beschreibt Kretz den eigenen Anspruch.
Exzellenter Pferdetrainer
Der Oberreuter hat sich mit seinen Dinner-Varieté-Shows und dem Ravensburger Weihnachtscircus einen Namen über die Region hinaus gemacht. Kretz gilt aber auch als exzellenter Pferdetrainer. Schon vor zwei Jahren hat ihm das Fachblatt Cavallo einen mehrseitigen Artikel gewidmet. Die Autorin bescheinigte dem 39-Jährigen eine „feine Hand und ganz viel Liebe“im Umgang mit den Tieren. Deswegen ist er zunehmend gefragt. Im Frühjahr war er Gast bei der „Pferd International“in München-Riem. Bei der großen Messe auf der Olympia-Reitanlage hat er dreimal am Tag seine Arbeit mit den Vierbeinern demonstriert. Und auch mit Anja Beran hat er heuer zusammengearbeitet. Sie betreibt ein Gut in Bidingen bei Marktoberdorf. Die 48-Jährige hat eine Stiftung zur Pflege der klassischen Reitkunst gegründet und gilt als die Fachfrau der Hohen Schule.
Zu sehen sein wird Anja Beran auch in der Show Equus II von Elmar Kretz in der BigBox. Equus (lateinisch für Pferd) hat im vergangenen Jahr Premiere gefeiert und mehrere Tausend Zuschauer angelockt. Deshalb baut Kretz die Show aus. Viermal präsentiert er sie von 2. bis 4. November.
Kretz wählt den Titel seiner Shows mit Bedacht. Sie sind in der Regel Programm. Auch bei Equus ist das so. „Die Kunst der Pferde und Artisten“heißt sie heuer. Eine zentrale Rolle spielt die Schönheit des Pferdes. Lusitanos, Vollblutaraber, Andalusier und Lipizzaner werden unter anderem zu sehen sein, dazu verschiedene Reitweisen. Dabei verspricht Kretz eine „Qualität, die du im Zirkus nicht hast“.
Pferde spielen bei Equus die Hauptrolle. Sie stehen aber nicht allein im Rampenlicht. „Etwas mehr Zirkus“als im Vorjahr beschreibt Kretz die heurige Show. Einige Topartisten, die ansonsten in den großen Zirkussen Europas zu Hause sind, werden ihr Können zeigen. So präsentiert das Duo Stipka auf dem Rücken von Friesenhengsten ein klassisches „Pas de deux“, das StrapatenDuo Luraschi eine „romantische Liebesgeschichte“, das Duo Yin Ling Hand-auf-Hand-Akrobatik und Lore Basiul eine Kombination von Boden-, Handstand- und akrobatischen Elementen.
Neue Akzente setzt Kretz auch im technischen Bereich. Auf einer 15 mal fünf Meter großen Leinwand werden Videosequenzen eingespielt. Sie schaffen eine Kulisse für die Show. Auf ein Liveorchester verzichtet der Oberreuter dagegen diesmal. Kretz: „Eingespielte Musik gibt mehr Möglichkeiten. Von leisen Tönen bis hin zum bombastischen Orchester.“
Viel in Zirkus investiert
Erheblich investiert hat Elmar Kretz den Sommer über auch in den Ravensburger Weihnachtscircus. 2008 hatte der Oberreuter die Anlagen des traditionsreichen Zirkus Simoneit übernommen. Nach und nach hat er sie erneuert, Masten, Rundplanen, die Tribünen. Jetzt kam als letztes ein neues Dach dazu. „Wir haben damit praktisch ein komplett neues Zelt“, sagt Kretz. Dort wird er ab 22. Dezember an 14 Tagen den 11. Ravensburger Weihnachtscircus präsentieren. Das Programm steht seit Wochen, der Vorverkauf läuft ebenfalls seit dem Sommer. Unter den preisgekrönten Artisten sind unter anderem die Flying Wulbers, eine Hochseiltruppe aus Italien, die Kolev Brothers mit einer waghalsigen Trampolinnummer und der Jongleur Rafael de Carlos.
Kretz selber wird in der Manege hauseigene Freiheitsdressuren vorführen. 13 Vierbeiner hat er mittlerweile im Stall, ein Pony und zwölf Pferde. Sie werden im Weihnachtscircus eine nicht unbedeutende Rolle spielen. Das hat seinen besonderen Grund. Der klassische Zirkus feiert heuer sein 250-Jahr-Jubiläum. Und das Pferd stand ganz an dessen Anfang.