Geringere Löhne für Frauen
Gehaltslücke im Vergleich zu den Männern weiter hoch
WIESBADEN (AFP/dpa) - Gleiche Löhne für Frauen und Männer bleiben eine Zukunftsvision. Aktuell verharrt die Lohnlücke auf hohem Niveau. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden erklärte am Donnerstag, dass der sogenannte Gender Pay Gap auch 2017 bei 21 Prozent lag. Damit belegt Deutschland EU-weit einen der hintersten Plätze. Frauen verdienten im vergangenen Jahr im Durchschnitt brutto 16,59 Euro pro Stunde, Männer hingegen 21,00 Euro.
Das Amt wies darauf hin, dass sich ein Großteil des Unterschiedes auf strukturelle Gründe zurückführen lässt. So werden in Berufen, die vornehmlich von Frauen ergriffen werden, oft geringere Gehälter gezahlt. Frauen arbeiten auch häufiger als Männer in Teilzeit und seltener in Führungsjobs. Unterschiede gibt es weiter zwischen Ost und West: In den alten Bundesländern beträgt die Lücke 22 Prozent, in den neuen sieben.
Die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen verharrt in Deutschland auf hohem Niveau. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden erklärte am Donnerstag, dass der unbereinigte Gender Pay Gap 2017 wie schon im Vorjahr bei 21 Prozent lag. Damit belegt Deutschland EU-weit einen der hintersten Plätze.
Männer haben demnach im vergangenen Jahr durchschnittlich 21 Euro brutto verdient. Der Durchschnitt der Bruttostundenlöhne bei Frauen lag bei lediglich 16,60 Euro. Dabei führen die Statistiker und Statistikerinnen in Wiesbaden die Gehaltsunterschiede nach wie vor auf strukturelle Gründe zurück: Drei Viertel des Ungleichgewichtes liege beispielsweise daran, dass Frauen Berufe ergreifen, in denen die Bezahlung vergleichsweise gering ausfällt. Ein Beispiel hierfür sind Erzieherinnen in Kindergärten und Kitas: Hier liegt der Anteil von Erziehern noch immer im einstelligen Prozentbereich, während über 90 Prozent der Kleinkinderbetreuung Erzieherinnen übernehmen. Zudem arbeiten Frauen häufiger Teilzeit und selten in Führungspositionen. Abgesehen von diesen strukturell bedingten Gehaltsunterschieden gibt es aber offenbar nach wie vor auch einen Geschlechter-Malus für Frauen: Nach den jüngsten verfügbaren Zahlen aus dem Jahr 2014 verdienen Frauen bei vergleichbarer Qualifikation und Tätigkeit rund sechs Prozent weniger pro Stunde als männliche Kollegen. „Das ist ein klarer Handlungsauftrag an die neue Bundesregierung“, sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack. „Das Rückkehrrecht aus Teilzeit gehört ebenso ins Programm wie die Verbesserung von Arbeitsbedingungen und Bezahlung in der Alten- und Krankenpflege. Frauendominierte Berufe müssen generell besser bezahlt werden.“