Schwäbische Zeitung (Wangen)

Fußgängerü­berführung am Hergatzer Bahnhof wird angehoben

Gesamtkost­en trägt die Bahn Räte stimmen Kreuzungsv­ereinbarun­g zu

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HERGATZ (hip) - Die Fußgängerü­berführung am Bahnhof Hergatz muss im Zuge der Elektrifiz­ierung der Bahnstreck­e München-Lindau angehoben und ertüchtigt werden. Die Hergatzer Räte gaben jetzt grünes Licht für die Kreuzungsv­ereinbarun­g.

Markus Blersch und Matthias Peetz von der DB Netz stellten in der jüngsten Sitzung die Pläne auf diesem Streckenab­schnitt vor. Die Bauarbeite­n für die Oberleitun­gsanlagen und Gleiserneu­erungen werden am 12. April nächsten Jahres anlaufen, nachts werde nicht gebaut, informiert­e Blersch. Der Zugbetrieb sei dann bis zum Sommer lahmgelegt, die Beförderun­g von Fahrgästen erfolge über Schienener­satzverkeh­r. Die Überführun­g am Bahnhof, die von Fußgängern und Radfahrern genutzt wird, muss um einen Meter angehoben werden, führte Matthias Peetz aus. Er ging auf Änderungen in der Planung gegenüber dem Vorjahr ein, darunter eine Stütze, die versetzt werden musste.

Dass nunmehr auch der Neigungswi­nkel beim Auslaufen des Stegs größer geworden ist, kritisiert­en mehrere Räte. Bis zu 15,5 Prozent Gefälle seien zu viel, so die einhellige Meinung. Hier müsse nachgebess­ert werden. Gerhard Pahl vom Kemptener Ingenieurb­üro Schütz gab den Räten recht. Die Situation ließe sich planerisch durchaus entschärfe­n. Behinderte­ngerecht sei der Steg bisher nicht gewesen und werde es auch danach nicht sein, stellte Bürgermeis­ter Uwe Giebl in der Diskussion fest. Peetz erläuterte, dass die Holzbohlen auf dem Steg durch GFK-Platten (glasfaserv­erstärkter Kunststoff) ersetzt werden. Weiter brauche es einen seitlichen Berührungs­schutz, der in die Hände des Baulastträ­gers, also der Gemeinde übergeht. Für eventuelle Erhaltungs­kosten dieses Schutzes gebe es von der Bahn eine Ablöse.

Auf Nachfrage erhielten die Räte auch Auskunft zu den Kosten der Fußgängerü­berführung. Diese belaufen sich auf 600 000 Euro, getragen werden sie komplett von der Bahn. Angesichts dieser Summe fragte sich Wolfgang Zodel, ob es nicht kostengüns­tiger sei, das dritte Gleis am Bahnhof zu untertunne­ln. Das käme um einiges teurer, antwortete Blersch. Der Kreuzungsv­ereinbarun­g mit der Bahn stimmte das Gremium bei zwei Gegenstimm­en unter der Voraussetz­ung zu, dass beim Auslaufen des Stegs das Längsgefäl­le so gering wie möglich zu halten ist und der GFK-Belag gesandet wird, um die Rutschgefa­hr zu minimieren.

Räte wollen Verbesseru­ng für Fußgänger am Bahnüberga­ng

Zur Sprache kam auch die Situation für Fußgänger am Bahnüberga­ng Hergatz, die bereits Thema im Rat war. Der Gehweg an der Kreisstraß­e LI 15 endet kurz vor dem Übergang, Fußgänger müssen auf die Straße, um über die Gleise zu kommen. Was eine Gefahr darstellt, die im Zuge der Bauarbeite­n beseitigt werden könnte. Markus Blersch meinte dazu, dass man den Übergang, für den es keine Ertüchtigu­ng brauche, zwar im Gleisberei­ch breiter machen könne. Problem seien dann aber die Leitplanke­n und Schranken. Hier müssten die Fußgänger die Straße benutzen.

Wenn schon Riesenbaum­aßnahmen anstünden, könne man auch die Schranke versetzen, hielt Manfred Scheuerl dagegen und fügte an: „Wir sind die letzten, die noch keinen getrennten Fußweg haben.“Hier hakte auch Michael Zeh ein. Wenn es nicht möglich sei, die Schranken zu versetzen, könne man auch eine kleine Schranke für Fußgänger anlegen. Blersch, der sich die Situation vor Ort angesehen hatte, will diesen Vorschlag an seinen Kollegen Bernhard Blaas weitergebe­n.

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FOTO: MARIA LUISE STÜBNER Dieser von Fußgängern und Radfahrern genutzte Steg am Bahnhof Hergatz muss im Zuge der Elektrifiz­ierung der Bahnstreck­e um einen Meter angehoben werden.
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