Stadtkapelle spielt europäische Uraufführung
„Concerto for Flute“von James Barnes erklingt am 24. März in der Waldorfschule
WANGEN (sz) - Uraufführungen stellen immer einen einzigartigen Moment dar, sowohl für den Komponisten als auch für die ausführenden Musiker und natürlich auch für das Publikum. Die Stadtkapelle Wangen und ihr Dirigent Tobias Zinser dürfen laut einer Ankündigung der Stadtkapelle bei ihrem Frühjahrskonzert am Samstag, 24. März, ein ganz besonderes Werk erstmals in Europa aufführen. Der US-amerikanische Komponist James Barnes hat ein Solokonzert für Flöte und Blasorchester geschrieben, sein „Concerto for Flute“op. 137.
Für dieses virtuose dreisätzige Werk habe die Stadtkapelle Wangen den Flötisten Richard Nolte als Solisten gewinnen können . Er ist Flötenlehrer an der Jugendmusikschule Württembergisches Allgäu, Mitbegründer des Ensemble Encasa und wirkte bei Formationen wie dem NDR Sinfonieorchester Hamburg, dem Ensemble Modern, der Kammerphilharmonie Bodensee-Oberschwaben, der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz und anderen mit. Dass Nolte und die Stadtkapelle Wangen in jeder Hinsicht gut harmonieren, zeigte sich bereits in den Jahren 2002 mit „A Lindisfarne Rhapsody“von Philip Sparke und 2011 mit dem anspruchsvollen, jazzig inspirierten „Konzert für Flöte und Blasorchester“von Mike Mower.
Der Kontakt der Stadtkapelle Wangen zum Komponisten James Barnes besteht bereits seit rund zehn Jahren und kam durch den Musikverlag Rundel zustande, so die Ankündigung. Unter anderem führten diese Verbindungen zu einer großen Auftragskomposition, der „8. Sinfonie“von James Barnes, die von der Stadtkapelle 2015 beim Festakt zum 1200jährigen Stadtjubiläum unter der Leitung des Komponisten selbst uraufgeführt wurde. „Es ist für uns eine große Freude und Ehre, dass wir nun auch das bemerkenswerte Flötenkonzert von James Barnes ganz exklusiv aufführen dürfen“, so Tobias Zinser laut der Pressemitteilung der Stadtkapelle. „Natürlich ist dies nur möglich, weil wir mit Richard Nolte einen hervorragenden Flötisten gefunden haben, der den technischen Herausforderungen dieses Werkes gewachsen ist.“
Extrem anspruchsvoll
Richard Nolte Dass Barnes‘ Flötenkonzert für den Solisten extrem anspruchsvoll ist, bestätigt auch Richard Nolte laut der Mitteilung: „Jeder Satz hat seine Besonderheiten. Der erste, spanisch anmutende Satz ‚Allegro‘ im Bolero-Stil erfordert absolute rhythmische Präzision. Der dritte Satz ‚Rondo‘ ist in seinem rasanten Tempo höchst virtuos, die schnellen Läufe müssen kristallklar gespielt werden. Und der zweite langsame Satz ‚The deadly Butterfly‘ hat eine ruhige, meditative Tonsprache und nimmt in meinen Augen eine absolute Sonderstellung ein.“
Nolte sei begeistert davon, dass der zweite Satz für Alt-Querflöte als Soloinstrument konzipiert ist – etwas, das in der Flötenliteratur bisher einzigartig ist. „In der Kombination mit den beiden anderen Sätzen, ist dieser Satz absolut logisch und eine Art Ruhepol – für den Solisten weniger technisch als vor allem klanglich eine Herausforderung,“wird der Solist zitiert. Dieser zweite Satz war für Richard Nolte auch der ausschlaggebende Punkt, der Anfrage von Tobias Zinser zuzusagen. „Das komplette Flötenkonzert ist wirklich großartig und äußerst reizvoll. Aber ich habe mich insbesondere sehr gefreut, dass die Alt-Querflöte hier als Soloinstrument eingesetzt wird“, heißt es in der Ankündigung weiter.
Generell sei Richard Nolte von der Komposition sehr beeindruckt. „Man merkt, dass James Barnes ein enormes Wissen über die verschiedenen Instrumente besitzt. Das Zusammenspiel mit dem Orchester ist hervorragend komponiert, sodass die Flöte nie im Orchesterklang der anderen Bläser untergeht. Für den Zuhörer bleibt das Werk bei aller Virtuosität immer gut verständlich und angenehm zu hören. Ich wünsche mir wirklich, dass dieses einzigartige Werk, das ein geniales Cross-Over zwischen klassischer Formgebung und modernen Klangfarben und Elementen darstellt, seinen Platz in der professionellen und semiprofessionellen Musikwelt finden wird. Verdient hat es die Anerkennung allemal.“Die Blasorchesternotenausgabe des „Concerto for Flute“von James Barnes wird beim Musikverlag Rundel erscheinen. Die Fassung für Flöte und Klavier ist bereits erhältlich.
„Man merkt, dass James Barnes ein enormes Wissen über die verschiedenen Instrumente besitzt.“
Programm des Konzerts
Das Frühjahrskonzert der Stadtkapelle Wangen findet am 24. März um 20 Uhr in der Waldorfschule Wangen statt. Auf dem Programm stehen außer dem Flötenkonzert von James Barnes auch „Slawischer Marsch op. 31“von Peter I. Tschaikowski, „The Frozen Cathedral“von John Mackey, „Jupiter, der Bringer der Fröhlichkeit“aus „Die Planeten“von Gustav Holst, „Festival Variations von Claude T. Smith, „Amazonia“von Jan van der Roost“und „Godspeed“von Stephen Melillo.
Infos und Karten gibt es unter www.stadtkapelle-wangen.de