„2350 Pendler sind zu viel“
Zur Berichterstattung über den Bürgerabend in Kißlegg (SZ vom 17. Februar):
In der Bürgerversammlung konnte unser Bürgermeister erfreuliches ansprechen, hat aber auch negative Dinge nicht ausgeschlossen. Die größten Missgeschicke sind die in weite Ferne gerückte Umgehungsstraße und der elfjährige, teure und nutzlose Kampf um Ikowa. Frage: Wer erkennt immer noch nicht die falsche Landespolitik, die Mitschuld hat an den wachsenden Problemen in den Ballungsgebieten und zugleich am Aussterben des ländlichen Raumes? Der Landesentwicklungsplan und das neue Klagerecht haben vor allem dem BUND mit ein paar verantwortungslosen ideologischen Bürgern zusammen ermöglicht die positiven Entscheidungen sämtlicher Behörden zu blockieren und ihre überaus schädigende Verhinderungspolitik durchzusetzen. Unter dem Deckmantel des Naturschutzes gab es in der Vergangenheit zumeist nur fast nutzlose verschwenderische Baumaßnahmen wie Grünbrücken für Wildtiere und Fledermäuse, teure Ver- und Behinderungen wie Ikowa, Tank- und Rastanlage, Hotelbau Farny, Aussiedlung der noch einzigen Schlachtstätte in der Region, das Arrisrieder Moos mit aufwändiger Vernässung um ein bisschen CO2 zu verhindern und damit Vernichtung der bisherigen Fauna und Flora nebst dem Fichtenwald durch den Borkenkäfer um am Ende den gewünschten Urwald zu bekommen. Dazu passt hervorragend ihre Meinung zum Schutz von Kormoranen, Biber und Wölfen. Dagegen gilt ein besonderes Lob dem Gemeinderat und der Verwaltung 30 000 Euro zur Verfügung zu stellen zur Unterstützung unserer Nützlinge in der Pflanzen- und Insektenwelt. Zusammenarbeit wäre sinnvoll und es könnte endlich mit bescheidener Ökonomie auch in anderen Bereichen Gutes und Sinnvolles erreicht werden. Es darf doch wohl in diesem Zusammenhang daran erinnert werden, dass auch der Mensch ein Teil der Natur und der Schöpfung ist und ein Recht hat wachsende Probleme wirksam zu vermeiden. 2350 Pendler allein aus Kißlegg sind einfach zuviel. Die breite Mehrheit wünscht, dass nicht Ideologen unsere Zukunft bestimmen, sondern dass unsere bestimmten und gewählten Entscheidungsträger die Realität und alle Fakten erkennen. Es ist höchste Zeit endlich eine vernünftige und verantwortbare Ausgeglichenheit für Mensch und Natur zu finden und zu wünschen, dass es auch auf dieser Ebene endlich Frühling werde.
Max Gambach, Kißlegg
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