Die göttliche Ordnung
Gerne wird hierzulande anderen Kulturen Rückständigkeit in Sachen Frauenrechten vorgeworfen. Dass es zu deren Durchsetzung aber auch in unseren Breitengraden ein langer Weg war (und ist), zeigt ein Film aus dem Nachbarland über die Einführung des Frauenwahlrechts in der Schweiz im Jahr 1971. Bis 1988 gar gestand das Gesetz allein dem Mann die Entscheidung zu, ob seine Gattin arbeiten dürfe oder nicht. Im 1971 angesiedelten Film würde Hausfrau Nora Ruckstuhl (Marie Leuenberger) gerne wieder eine Stelle annehmen, nachdem die beiden Söhne aus dem Gröbsten heraus sind, aber ihr Gatte (Max Simonischek) verbietet dies. Darauf wird Nora zur Kämpferin für das Frauenwahlrecht, stößt bei den Geschlechtsgenossinnen in ihrem kleinen Dorf aber nicht auf uneingeschränkte Solidarität – Schreinereibesitzerin Charlotte Wipf (Therese Affolter) steht etwa einem „Aktionskomitee gegen die Verpolitisierung der Frau“vor … Regisseurin Petra Biondina Volpe inszeniert den Stoff sehr zugänglich mit Humor und gelegentlichen Klischees, verliert dabei aber nie ihre Botschaft aus den Augen. Die Schweiz hat den Film als Kandidat für den Auslands-Oscar eingereicht. Als Extras gibt es eine Doku zur Filmproduktion und Interviews. (rot)
FSK: 6 Jahre
Preis: DVD: 14 Euro; Blu-Ray: 16 Euro Bewertung: