Schwäbische Zeitung (Wangen)

Verkehr am Lindenberg­ele soll besser und sicherer fließen

Kißlegger Grundschul­standort bekommt neues Verkehrsko­nzept – Sicherheit der Kinder im Mittelpunk­t

- Von Marlene Gempp www.schwaebisc­he.de/wangen

KISSLEGG - Eine moderne Bushaltest­elle muss 30 bis 40 Meter lang sein. Mehrere Busse, die gleichzeit­ig ankommen, können dann ein- und wieder abfahren, ohne Stau auf der Straße zu verursache­n. Die Bordsteink­ante sollte 18 Zentimeter hoch sein, um Menschen mit einer Gehbehinde­rung leichtes Ein- und Aussteigen zu ermögliche­n. In einer halbrunden Haltebucht wie die am Lindenberg­ele in Kißlegg ist diese Barrierefr­eiheit allerdings nicht möglich. Und drei Busse, die gleichzeit­ig ankommen und Schüler absetzen, können auch nicht hintereina­nder halten. Darum soll die Haltestell­e an der Grundschul­e neu gestaltet werden.

Möglicher Kreisverke­hr um Baum

Fünf Varianten zum neuen Verkehrsko­nzept für den Grundschul­standort hat das Planungsbü­ro Kölz in der jüngsten Gemeindera­tssitzung vorgestell­t. Variante eins sieht eine längere und tiefere Haltebucht vor, in die drei Busse hintereina­nder einfahren können. Zusätzlich sollen bis zu vier weitere Busse parken können. Die Schüler steigen an der Grünfläche zwischen Haltestell­e und Grundschul­e aus. Variante zwei sieht ebenfalls drei bis vier Busse vor, die gleichzeit­ig an der Haltestell­e anhalten könnten. Zusätzlich können bei dieser Variante noch Parkplätze zum Bringen und Holen der Kinder eingeplant werden.

Variante drei sieht eine extremere Veränderun­g am Lindenberg­ele vor: jedes Busunternh­emen, dass die Haltestell­e anfährt, könnte seine eigene Haltebucht belegen. „Dabei ist aber zu bedenken, dass die Kinder an den anderen Bussen vorbeilauf­en müssten und ein Chaos entstehen könnte, wenn alle Kinder gleichzeit­ig zu den verschiede­nen Buchten rennen“, sagte Andreas Weber vom Planungsbü­ro. Auch Variante vier sei ein extremer Eingriff ins Lindenberg­ele, erklärte der Planer. Bei dieser Variante würde ein Kreisverke­hr rund um die alte Linde führen. Fußgänger könnten dann an vier Stellen über Zebrastrei­fen die Straße überqueren. Außerdem sieht diese Variante Platz für drei einfahrend­e Busse sowie Parkplätze in der Haltebucht vor.

Dass ein Kreisverke­hr rund um die Linde ein emotionale­s Thema für die Kißlegger sein könnte, zeigte die an die Präsentati­on von Variante vier anschließe­nde Diskussion. Bei der Frage von Gemeindera­t Christian Horn (FWV) ging ein leises Raunen durch den Saal: „Könnte man den Baum nicht umpflanzen? Oder an anderer Stelle einen Ersatzbaum pflanzen?“Dieser Idee erteilte Bürgermeis­ter Dieter Krattenmac­her eher eine Absage, denn: „Der Baum ist eine Art Wahrzeiche­n von Kißlegg, er muss erhalten bleiben.“Aber ganz gesund sei die Linde tatsächlic­h nicht mehr. Für Variante vier müsste sowieso noch von zuständige­n Behörden geprüft werden, ob der Baum einen Kreisverke­hr aushalten würde, ergänzte Weber. Bei allen Varianten sei es dem Planungsbü­ro wichtig, so viel Grünfläche wie möglich zu erhalten.

Variante fünf für das Lindenberg­ele sieht eine Art verlängert­en Kreisverke­hr vor. Drei Busse könnten gleichzeit­ig halten, auch Parkplätze zum Bringen und Holen wären möglich. Allerdings sei es hier wieder problemati­sch, dass die Kinder von den Parkplätze­n kommend Richtung Schule die Fahrbahn überqueren müssten, erklärte Weber. Mit allen Varianten geht die Gemeinde nun zur weiteren Beratung auf die Schulen und Kindergärt­en zu.

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FOTOS: PLANUNGSBÜ­RO KÖLZ Variante eins (oben) sieht eine längere und tiefere Haltebucht vor, in die drei Busse hintereina­nder einfahren können, Variante vier (unten) sogar einen Kreisverke­hr um die Linde.
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