Türkische Armee rückt in syrische Rebellenprovinz ein
DAMASKUS (dpa) - Die türkische Armee ist in die von Rebellen kontrollierte Provinz Idlib im Nordwesten Syriens eingerückt. Die Militäroperation gemeinsam mit den Aufständischen der Freien Syrischen Armee (FSA) verlaufe „ohne Probleme“, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan. Der Konvoi wurde auch von Kämpfern des radikal-islamischen Rebellenbündnisses Haiat Tahrir al-Scham (HTS) begleitet, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag berichtete. Allerdings hatte es am Sonntagmorgen zunächst noch Kämpfe zwischen türkischem Militär und Rebellen gegeben, wie die Beobachtungsstelle und Rebellen übereinstimmend meldeten.
Idlib ist die letzte Region des Bürgerkriegslands, die fast vollständig von Aufständischen kontrolliert wird. Das Rebellenbündnis HTS ist die dominante Gruppe dort.
Die Türkei als Unterstützer der Rebellen hatte sich zuletzt mit Russland und dem Iran, die den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad unterstützen, darauf verständigt, in Idlib eine von vier Deeskalationszonen einzurichten, um die Gewalt zu reduzieren. Islamistische Gruppen wie der IS und die frühere al-NusraFront sind von der Feuerpause ausgeschlossen.
Die Syrische Beobachtungsstelle berichtete, HTS-Kämpfer hätten die türkischen Einheiten in den Westen der Provinz begleitet. Dort kontrolliert die Kurdenmiliz YPG Gebiete um die Stadt Afrin an der Grenze zur Türkei. In der Stadt gibt es schon länger Befürchtungen, dass türkische Truppen einen Angriff auf das Gebiet beginnen könnten.