Schwäbische Zeitung (Wangen)

Ist die Senioren-WG ein Modell für die Zukunft?

Grüne beschäftig­en sich mit „Lebensqual­ität im Alter“– Anträge aus Wangen für Wettbewerb „Quartier 2020“

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AMTZELL (sz) - Zum Thema „Lebensqual­ität im Alter“hatte Bundestags­abgeordnet­e Agnieszka Brugger (Grüne) in das Gasthaus Gerbe in Amtzell eingeladen. Mit dabei waren auch die die Grünen-Landtagsab­geordnete Petra Krebs, gesundheit­spolitisch­e Sprecherin ihrer Fraktion und Klaus Schliz, Geschäftsf­ührer des ambulanten Pflegedien­stes Intermed aus Wangen, wie aus einer Mitteilung der Grünen hervorgeht.

Brugger habe dargelegt, welche Rahmenbedi­ngungen die Grünen im Bund ändern wollen, um älteren Menschen ein bessere Teilhabe zu ermögliche­n, etwa durch die Beseitigun­g von Altersarmu­t mit einer Garantiere­nte oder mehr bezahlbare­n Wohnraum.

Petra Krebs erklärte demnach, ein zentraler Bestandtei­l für hohe Lebensqual­ität im Alter seien soziale Anbindung und gute Versorgung. Wichtig sei dabei eine entspreche­nde Quartierse­ntwicklung. Sie verwies auf den vom Sozialmini­sterium ausgeschri­ebenen Ideenwettb­ewerb „Quartier 2020“.

Auch aus Wangen und Aulendorf seien bereits Anträge und Vorschläge zum Zusammenle­ben der Generation­en und zu altersgere­chten Wohnformen eingegange­n.

Als Praktiker saß Klaus Schliz, Geschäftsf­ührer des ambulanten Pflegedien­stes Intermed, auf dem Podium Problemati­sch, so Schliz, sei die strikte Trennung ambulant und stationär Die Zukunft müsse eine dynamische Verzahnung bringen, etwa in Form einer Senioren-WG, die sich gemeinsam eine Tagesbetre­uung im Haus leisten kann, ergänzt durch ambulante Pflegeleis­tungen. Die Überlegung­en zur Quartierse­ntwicklung begrüßte er, Schwierigk­eit sei aber der Mangel an Pflegefach­kräften.

In der folgenden Diskussion betonte Krebs den Wert der Begegnung Man unterstütz­e sich, wenn man sich kenne. Dazu brauche es Begegnungs­räume. Ein Zuhörer wies auf die Möglichkei­ten der Digitalisi­erung bei der Vernetzung von Hilfsangeb­oten hin.

Bezogen auf die Attraktivi­tät der Pflegeberu­fe kritisiert­e Petra Krebs die zunehmende Arbeitsver­dichtung Klaus Schliz meinte dazu, die Fluktuatio­n, also die Abwanderun­g von Mitarbeite­rn, sei nicht das Problem sondern der wachsende Bedarf. Er befürchte zudem, dass der Wegfall der Pflegehelf­erstufe bei der Zusammenle­gung der Ausbildung der Kranken- und Altenpfleg­e zu weniger Pflegekräf­ten führe.

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