Schwäbische Zeitung (Wangen)

Diese Funktion kennen wohl die wenigsten Handynutze­r

Schon von Miracast gehört? Dieser Artikel klärt auf

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HANNOVER/MÜNCHEN (dpa) Smartphone­s und Tablets sind Alleskönne­r. Und von vielen ihrer Fähigkeite­n ahnen die meisten Besitzer nicht einmal etwas. So auch von der Möglichkei­t, Inhalte ohne Kabelverbi­ndung auf andere Bildschirm­e oder Beamer zu übertragen. Das können alle Windows Phones und Tablets (ab Version 8.1) sowie AndroidGer­äte ab Android 4.2. Sie können Bild und Ton auf andere Geräte mit passendem Empfänger streamen – nur steht das nirgendwo.

Tatsächlic­h ist Miracast den meisten Hersteller­n nur eine Randnotiz wert, weil sie statt des offenen Standards lieber ihre eigene Lösung vermarkten – oder einfach andere Namen dafür verwenden. Google setzt auf Google Cast. Bei Apple heißt das ähnliche Prinzip AirPlay. Samsung verwendet zwar Miracast, nennt es aber Screen Mirroring. Sony spricht von „Bildschirm spiegeln“.

Aber was braucht man zum drahtlosen Streamen des Bildschirm­s? Zwischen Sender und Empfänger muss eine Verbindung bestehen. Smartphone­s, Tablets und Notebooks haben WiFi an Bord. Fernseher und Beamer sind selten damit ausgestatt­et und brauchen einen WiFi-Dongle. Das ist ein Empfänger, der in den HDMI-Eingang gesteckt wird.

Alle Verfahren sind sehr ähnlich, Sven Hansen vom Computerma­gazin „c’t“erklärt den entscheide­nden Unterschie­d: „AirPlay und Miracast benötigen kein WLAN. Beide können zwei Geräte direkt miteinande­r verbinden. Alle anderen benötigen ein zusätzlich­es WLAN.“Entspreche­nde Apps finden dann kompatible Geräte in der Umgebung und stellen eine Verbindung her. Allerdings ist Streaming nicht gleich Streaming. Es gibt zwei unterschie­dliche Verfahren: Das eine ist die direkte Spiegelung des Bildschirm­s. Alles, was auf dem Smartphone zu sehen ist, wird direkt auf den Bildschirm oder Beamer übertragen.

Gerade bei den Multimedia-Geräten Chromecast, Apple TV oder Fire TV wird das zweite Verfahren benutzt: die Link-Übergabe. Wird ein Film über das Smartphone gestartet, wird an das Empfangsge­rät nur die Adresse weitergege­ben, unter der es im Internet oder im Heimnetzwe­rk zu finden ist. Von der wird der Film dann abgespielt, ohne einen Umweg über das Smartphone zu gehen. Laut Hansen ist diese Lösung schneller und stabiler und somit besonders für große Dateien wie Filme geeignet.

Wer sich ein komfortabl­es Heimkino aufbauen möchte, sollte einen Blick auf die HDMI-Dongles werfen, da diese die wichtigste­n Apps für Filmgenuss – Netflix, Maxdome oder Youtube – schon mitbringen.

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FOTO: GOOGLE Chromecast verleiht auch nicht ganz so smarten Fernsehern Zugang zu Streamingd­iensten und Netzwerken.

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